Gábor Eszter: Die Andrássy Straße - Unser Budapest (Budapest, 2002)

■ Universität der Bildenden Künste (Andrássy út 71) (Eine Zeitlang funktionierte im Erdgeschoß dieses Gebäudes auch die Kunst­gewerbeschule, die Miete zahlte das Kultusministerium.) Mit der Errichtung der Musikakademie am Liszt Ferenc tér verlor das Gebäude seine Funktion, deshalb verkaufte der Verein für Bildende Künste es. Mit der Zeit wurde es zum Büro­haus umgebaut, der Konzertsaal durch eine Zwischendecke verunstaltet — so trauerte es bis zur Mitte der 1980er Jahre vor sich hin, als man sich zur Wieder­belebung seiner ursprünglichen Funktion entschloß. Der große Saal wurde in seiner originalen Form wieder instandgesetzt, daneben rekonstruierte man die einstige Wohnung von Franz Liszt, heute ein Gedenkmuseum. In den oberen Stockwerken befinden sich gegenwärtig wieder Lehrsäle. Architektonisch ist die alte Musikakademie unbedeutend, das Innere weist Jedoch trotzdem eine glaubwürdige Atmosphäre auf. Hier wurde ein seltenes Beispiel der Denkmal- Instandsetzung verwirklicht. Das Gebäude wurde so in Ordnung gebracht, als wäre zwischendurch gar nichts passiert. Die Innenräume sind in der Form erhalten geblieben, in welcher sie sich einst befanden. Dazu hat natürlich auch beigetragen, daß das Gebäude seine einstige ursprüngliche Funktion wieder zurückerhielt. Das Schicksal der Kunsthalle war auch nicht weniger ereignisreich. Schon während des Baus (1877) zeigte sie sich für das Aufstellen von Statuen unge­eignet, die Beleuchtung war außerdem nicht entsprechend. 1896 hatte der Verein anläßlich der Millenniumsfeiern am heutigen Heldenplatz (Hősök tere) die neue Kunsthalle errichtet. Zur selben Zeit entstand auch das Gebäude des 35

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