Gábor Eszter: Die Andrássy Straße - Unser Budapest (Budapest, 2002)
■ Thereiierutädter Caiino - 1884 (Andrány út 39) vom Radialstraßen-Bauunternehmen errichtet, die Pläne stammten vom Architekten des Unternehmens, Emil Unger, und wurden, seines frühen Todes wegen von seinem väterlichen Freund Miklós Ybl beendet. An den Ecken und in der Mitte sind die Häuser vierstöckig, die dazwischen liegenden zweimal zwei Gebäude dreistöckig. Zu den Treppenhäusern hin öffnete sich auf jedem Stock bloß eine Wohnung. Die Baugesellschaft wollte mit dieser eleganten Lösung, die eine Separierung ermöglichte (die in Westeuropa verbreitet, in Ungarn jedoch noch unbekannt war) den Erbauern von Mietshäusern ein Beispiel geben. Auch in diesem Fall machte das Beispiel nicht Schule — die Mietshäuser mit Gängen und Rundgängen blieben auch weiterhin charakteristisch für Budapest. Die Geschäftslokale — damals noch selten — ersetzten im Interesse der großen Schaufenster die Stützmauern im Erdgeschoß durch gußeiserne Pfeiler. Bei einigen Gebäuden ist es gelungen, die später eingemauerten Pfeiler wieder freizulegen — diese sind heute erneut sichtbar. (Auch für den gegenüberliegenden Häuserblock war schon der Plan des Fün^hauiei fertig, des Wirtschaftskrachs wegen, konnte er jedoch nicht mehr verwirklicht werden.) 24