Gábor Eszter: Die Andrássy Straße - Unser Budapest (Budapest, 2002)

Figuren. (Das galt sogar für jene Zeit als Seltenheit.) Die Figuren hatte der Bildhauer Antal Szécsi modelliert, gegossen wurden sie in der Schlick-Fabrik. Die Vorhalle und das Treppenhaus zieren Fresken von Károly Lotz, die auf den Beruf des Erbauers hindeuten. Der Bauherr András Saxlehner (1815—1889), der seine Laufbahn als Tuchhänd­ler begann, wurde als der Vertreiber von Hunyadi János Bitterwasser reich und bekannt. Man erzählt sich, daß 1863 ein Budaörser Landwirt, der in seinem Geschäft einkehrte, sich beklagte, daß aus den Brunnen auf seinem Gut schlecht schmeckendes, ungenießbares Wasser gezogen würde. Saxlehner bat um eine Probe, ließ das Wasser untersuchen und da sich darin mehr Mineralien als sonst zeigten, kaufte er das hundert Joch große Grundstück um tausend Forint (ange­blich um das Fünffache des geschätzten Wertes). Da das Wasser sich als heilkräftig erwies, baute Saxlehner ein Flaschenabziehunternehmen und belieferte dann das gesamte Gebiet der Monarchie mit Hunyadi János Bitter ­wasser — ja sogar darüber hinaus auch Deutschland, Frankreich und England. 1889 betrug der Umsatz schon 6 Millionen Flaschen, bis zum Ersten Weltkrieg wuchs er sogar bis über 10 Millionen. Die Fresken von Károly Lotz in der Vorhalle deuten auf die Verwendung der Heilwasser, auf das Trinken und Baden, die Hermes-Gestalt weist auf den ■ Deckengemälde von Károly Lotz im Saxlehner-Palatt (Andrátty út 3) '3

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