Zeidler Miklós: Sportanlagen - Unser Budapest (Budapest, 2000)

Rechnung der Fahrradschule des Velodroms (1904) eröffnete 1817 im alten Gebäude der Evangelischen Schule am Deák Platz die Erste Öffentliche Turnschule. Der erste ungarische Sportverein, der Pester Verein für Leibesübungen entstand 1840, daraus entwickelte sich dann in den sechziger Jahren der Pester Turnverein, später, mit be­kannterem Namen: Nationaler Turnverein (Nemzeti Torna Egylet), der hohes Ansehen genoß. Bis 1925, als die Hoch­schule für Körperkultur und Sport eröffnet wurde, galt er als die Hochburg der Turnlehrerausbildung. Die verschiedenen Turnvereine vermehrten sich dann in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auch deshalb, weil sie sich neben dem Turnen im engeren Sinne auch mit allen modernen Sportarten be­schäftigten - dazu gehörten auch das Tanzen und das Feuer­löschen. Nach und nach zeigten auch die Damen ein immer größeres Interesse für das Turnen, für sie entstanden am Anfang des Jahrhunderts im Zeichen des Modernismus Turn­schulen, die spezielle Turnübungen unterrichteten. Heute überrascht es ein wenig, daß das Radfahren zur Zeit seiner Verbreitung in Ungarn mehr oder weniger als Hallensport galt. Die meisten machten natürlich kleinere oder größere Ausflüge oder gingen in die Parks der Haupt­stadt, „einige fröhliche Runden zu drehen“, doch diejenigen, die zuerst diese Art der Unterhaltung ausprobierten, kauften sich keine eigenen Räder, sondern fuhren für eine Gebühr mit einem geliehenen Fahrrad in einem Fahrradsaal, der in einem Mietshaus der Innenstadt in einer Etage durch neben­einander liegende und miteinander verbundene Wohnungen 8

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