Zeidler Miklós: Sportanlagen - Unser Budapest (Budapest, 2000)

entstanden war. Die schönste überdachte Radbahn befand sich in dem auf kreisförmigem Grundriß errichteten Velo­drom am Ende der Stadtwäldchenallee (Városligeti fasor). Die Anzahl der Budapester Sportanlagen und Sport­bauten wuchs, wie wir gesehen haben, besonders um die Jahrhundertwende. Die ältesten, auch heute noch existie­renden Fußball- und Athletiksportplätze entstanden in jener Zeit. Unter ihnen als erste die Millenniums-Wettkampfbahn, die für die Freilichtsportwettkämpfe im Festjahr 1896 als Schauplatz gedacht war und ursprünglich nach den Feier­lichkeiten wieder abgerissen werden sollte. Einige Jahre spä­ter stand schon die Sportanlage des CJngarischen Athletik­klubs (MAC) auf der Margareteninsel und die des Franzen- städter Turnklubs auf der Soroksári út. Der Turn- und Fecht­verein des III. Budapester Bezirks baute seine Sportanlage auf der Szépvölgyi út, der Neupester (üipester) Turnverein auf der Volksinsel (Nép-sziget) und der Budapester Turn­klub auf der Rákoswiese (Rákosi rét), in dem von der Mili­tärschatzkammer übernommenen Orczy-Garten wiederum trainierten Athleten und Radrennfahrer (hier fanden zum Beispiel im März 1896 die Qualifikationsrennen für die Olympiade statt). Die wohlhabenderen Sportvereine errich­teten in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in den Außenbezirken Budapests ihre eigenen Stadien mit Holztri­bünen. In dieser Zeit entstanden auch die Pferderennbahnen in der Umgebung des Ostbahnhofs. Die Donau-Schwimm­bäder verschwanden allmählich, ihre ehemaligen Besucher wurden nun von den bei den Thermalquellen entstandenen Budaer und Pester Stränden und Bädern sowie dem über­dachten Schwimmbad auf der Margareteninsel angelockt. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde endlich die erste über­dachte Sporthalle der Hauptstadt an der Stelle des alten Pferdeturnierplatzes auf der Thököly út erbaut. Während der Belagerung von Budapest wurden viele Sportanlagen zerstört oder beschädigt, doch war damit die Gelegenheit zum Neuaufbau geschaffen und somit auch der Modernisierung. Der Staat stellte für diese Investitionen bedeutende Summen zur Verfügung - schon wegen der im Sport verborgenen Propagandamöglichkeiten. 1953 wurde das Volksstadion fertiggestellt, und daneben entstand in den folgenden drei Jahrzehnten eine kleinere Sportstadt. Der letzte Bau dieses Ensembles war die Budapest-Sport­halle, die Ende 1999 abbrannte und voraussichtlich in eini­9

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