Zeidler Miklós: Sportanlagen - Unser Budapest (Budapest, 2000)
Bis zu den dreißiger Jahren - damals wurden die Profis des MTK schon unter dem Namen Hungária geführt - erreichte die Zuschauerzahl in beiden Fußballstadien die 40 000, die Holztribünen brachen zur Zeit der Rangspiele wirklich fast zusammen. Der Krieg setzte dem MTK sehr hart zu. Zur Zeit der Judengesetze nahm man ihm sein Stadion weg und gab es dem rechtsradikalen Verein der Ungarischen Landesverteidigung. Die Sportanlage gelangte zwar nach einem Jahr zu ihrem Besitzer zurück, doch die Mannschaft wurde 1944 von der Meisterschaft ausgeschlossen, das Stadion glich am Ende der Belagerung einem Trümmerfeld. Die Tribünen stürzten zusammen, die Überreste trug die Bevölkerung allmählich als Heizmaterial weg. Nach dem Krieg wurde die Tribüne schnell aus Beton wieder aufgebaut, doch wegen dieser unsachgemäßen Blitzarbeit zerbröckelte sie innerhalb einiger Monate. Die Mannschaft mußte einige Jahre auf dem Platz ihres ewigen Gegners FTC spielen. Außerdem wurde auch der MTK umorganisiert: die Fußballmannschaft lief zuerst unter dem Namen „Textil“, dann „Bastei“ und zuletzt hieß sie „Rote Fahne“. Inzwischen wurde 1952 die neue Rundtribüne aus Stahlbeton fertiggestellt. Der Platz erhielt in den Achtzigern elektrische Beleuchtung, und die Tribünen wurden erneuert. Zur Zeit finden dort 22 000 Zuschauer Platz. An der Front zur Hungária körút steht seit 1978 die Sporthalle des MTK, die Sektionen der Hallenballspiele mußten leider aufgegeben werden. BKV Előre (Büdapester Verkehrsbetrieb „Vorwärts“) (Vili., Sport utca 2, Hungária körút) Für die Angestellten der haupstädtischen Verkehrsbetriebe ließ die Büdapester Gesellschaft für öffentliche Straßen und Eisenbahn (BKVT) 1912 an dem äußeren Abschnitt der Thököly út, in der Nähe des Bosnyák tér einen Sportplatz bauen. Auf dem Höhepunkt des Aufschwungs der Nachkriegszeit, Ende der 1920er Jahre, entschloß sich endlich die Führung der Haupstädtischen Verkehr AG dazu, auf der Hungária körút eine moderne Sportanlage errichten zu lassen. Für das Ausmaß der 1929 vorangegangen Bauarbeiten war charakteristisch, daß die Bewohner der Clmgebung glaubten, in der Nachbarschaft des MTK-Sport- platzes werde in Wirklichkeit das Nationalstadion errichtet. 39