Buza Péter: Donaubrücken - Unser Budapest (Budapest, 1992)
Namen zurück. Diese Brücke mit Stehblech, mehrfachen Stützen, Balkenträgern und Oberbahn wäre die breiteste Brücke der Hauptstadt geworden, wenn die Ausführenden nicht plötzlich Sparmaßnahmen ergriffen hätten. So traf die ursprüngliche Breite von 27,6 m nur für den in Óbuda beginnenden Teil zu, von der Schiffswerft-Insel an wurde die Bahn schmäler. 1943 kam der Bau zum Stillstand, und die Brücke wurde erst in den Jahren 1948/50 beendet. In dieser Zeit wandte man zum ersten Mal in Ungarn die sogenannte freie Montierung im Brückenbau an, d. h. es wurde nicht mit Gerüsten, sondern mit Kränen montiert, was zu beträchtlichen Kosteneinsparungen in der modernen Brückenbaupraxis beitrug. 1981-84 wurde die Brücke, die dem Verkehr nicht mehr gewachsen war, verbreitert, die Pläne dazu entwarf Lajos Petür. Der Verkehr läuft nun in zwei mal drei Bahnen, in der Mitte der Brücke fährt außerdem die Straßenbahn. Eigentlich wurden, parallel zur schon existierenden Brücke, zwei neue Brücken gebaut, die die Donau gemeinsam überspannen, konstruktionsmäßig jedoch nicht verbunden sind: sie stützen sich jeweils auf ihre eigenen Pfeiler. Es ist dies eine interessante Lösung, und wenn auch notgedrungen, ist sie doch eine geistreiche Erfindung der Ingenieure. Noch eine Besonderheit weist diese Brücke auf: es war die einzige Brücke der Hauptstadt, die von den deutschen Besatzern nicht gesprengt wurde. Halbfertig, jedoch unversehrt, überlebte sie den Krieg. Die Zükünft weist nach Süden Schon in den 1970er Jahren beschäftigte man sich mit dem Gedanken des Baus einer neuen Autobahn (MO), die den nun schon unmöglich gewordenen Durchgangsverkehr der Hauptstadt umleiten würde. Diese sollte um Budapest herum führen, die Einfall- und Zubringerstraßen mit den anderen Autobahnen verbinden und wenn nötig, durch Brücken über die Donau führen. Im Rahmen dieses Programms wurden die Donaubrücken 49