Buza Péter: Donaubrücken - Unser Budapest (Budapest, 1992)

Auch die alte Elisabethbrücke war zu ihrer Zeit einzigartig Hauptstadt, deren Entstehung nicht gesetzlich vorberei­tet gewesen wäre. Schon der XXI. Gesetzesartikel des Jahres 1885 be­stimmt, daß ein Teil des Einkommens von der Brücken­maut für den Bau einer neuen Brücke verwendet wer­den sollte. 1893 bezeichnet ein neues Gesetz zwei Orte, wo die neue Brücke gebaut werden soll. Zwischen 1898 und 1903 wird dann am Schwurplatz die Elisabeth­brücke gebaut. Franz Joseph hatte - wenn man den Anekdoten Glau­ben schenken darf - auf die Art dieser Brücke einen viel größeren Einfluß, als auf die nach ihm benannte Brücke, wo er nur eine symbolische Silberniete eingeschlagen hatte. Man erzählt sich, daß der König, dem die Idee einer von Ufer zu üfer gespannten Brücke sehr gefiel, als man ihn um einen Geldbeitrag für die neue Brücke bat, gnadenvoll gefragt haben soll: „Aber nicht wahr, sie wird keinen Pfeiler haben?...“ Die auf eine Unterstützung hoffenden Herren stimm­ten natürlich dem hohen Wunsch zu und jene Entwürfe, welche sich die neue Brücke anders vorstellten, hatten keine Chance mehr, den Wettbewerb zu gewinnen. Ein deutscher Kabelbrückenentwurf gewann den ersten Platz. Da man die Brücke jedoch mit ungarischem Er­zeugerhintergrund bauen wollte, die ungarische Kabel­industrie aber noch nicht auf so hohem Niveau stand, 40

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