Buza Péter: Donaubrücken - Unser Budapest (Budapest, 1992)

Kettenbrücken - Bogen Doch die Brücke ist wunderschön! Zu ihrer Zeit war sie eine der bekanntesten und modernsten Brücken der Welt. Ihr Bau kostete 6 220 000 Gulden, englische Fabriken lieferten den Großteil des verwendeten Eisenmaterials, doch auch das Eisenhammerwerk von Demo durfte mit seinen Produkten am Programm teilnehmen, ein Teil der Clnter- zugsbalken wurde in Ungarn hergestellt. Und ein jeder bezahlte, im Namen der bürgerlichen Gleichheit, den fest­gesetzten Tarif, ausgenommen Soldaten und anderes mili­tärisches Volk. Eine Beschränkung galt jedoch auch für diese: es war strenger Befehl, daß im Gleichschritt nur Grup­pen unter zehn Personen über die Brücke marschieren durften. Die Konstruktion der Kettenbrücke entsprach na­türlich dem technischen Niveau jener Zeit und brachte einige unangenehme Gegebenheiten mit sich: der unge­nügenden Querversteifung sowie der fehlenden Längsver­steifung wegen schwankten diese Brücken und rhythmische Bewegung auf der Brücke bedeutete somit eine ernste Ge­fahr. Daher stammt wohl auch die heute schon vergessene Redensart: Das Leben ist wie die Kettenbrücke - schwan­kend und voller unsicherer Wendungen. Während der großen Umbauarbeiten 1913-1915 kor­rigierten die Ingenieure diesen Konstruktionsfehler, so daß man bei einem Spaziergang über die Brücke diese Er­scheinung heute nicht mehr wahrnimmt. 22

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