Csernus Lukács - Triff Zsigmond: Budapester Friedhöfe - Unser Budapest (Budapest, 1999)

Natürlich finden wir auch in Budapest, wie überall auf der Welt, in Kirchen und Mausoleen letzte Ruhestätten. Wir wollen einige, bedeutendere hier erwähnen. Identifizierba­re Königsgräber gibt es kaum welche, deshalb ist das Grab König Béla III. und der Königin Anna Chatillon in der Matthias-Kirche oben auf der Budaer Burg ein besonders geachtetes historisches Denkmal. Seit Ende des vorigen Jahrhunderts ruhen sie hier, ihr Sarkophag ist ein Werk des Künstlers Ferenc Mikola. Den Bestattungsort der Heiligen Margarete, Tochter des Königs Béla IV, auf der Margare­teninsel bezeichnet ein Gedenkstein inmitten der Ruinen des Dominikanerklosters auf der Insel. ln der Mecset utca, auf einem Hügel in Buda, 5 Minuten von der Margaretenbrücke steht über dem Grab des 1541 zur Zeit der Türkenherrschaft hier verstorbenen Gül Baba die sogenannte Türkenkapelle, eine bedeutende moham­medanische Pilgerstätte. Türkische Grabsteine mit Turban entlang der Kemal Atatürk Allee am Südhang des Burg­berges sowie am anderen Ende in der Nähe des Wiener Burgtors erinnern an die Kämpfe um die Rückeroberung der Budaer Festung. Der Palatin-Zweig der Familie Habsburg wurde eben­falls auf der Budaer Burg beigesetzt. Nachdem die Folgen von Raub und Zerstörung durch rezente Restaurationen beseitigt wurden, hat man in den letzten Jahren neben die Särge des Palatins Josephs und seiner Familie auch an­dere im Ausland beigesetzte Mitglieder der Familie hierher gebracht. (Vom Gebäude der üngarischen Nationalgalerie im Budaer Palast kann die Stelle betrachtet und betreten werden.) An die Zeit der Monarchie erinnert auch das Grab des 1849er Honvéd J. Kovács, welches als einziges auf seinem Originalplatz außerhalb eines Friedhofs auf der Pe- thényi út (XII. Bezirk) verblieben ist; desgleichen auch die sterblichen Überreste der kaiserlichen Offiziere, die vom al­ten Soldatenfriedhof in der Wasserstadt (Víziváros) nun auf dem Ort der einstigen Militärakademie im Kühlental (Hű­vösvölgy) ruhen. Unter ihnen befinden sich der General und Befehlshaber der Stadt Hentzi sowie der Oberst All- noch. Ihr früherer, gemeinsamer Grabstein befindet sich heute, nach längerer Wanderschaft, unter den Soldaten­gräbern am Kerepeser Friedhof... Die sterblichen Überreste von Ignác Semmelweis wur­den 1965 zum Zentenarium seines Todes, nach Zwischen­stationen in Wien und in Budapest am Kerepeser Friedhof, im Medizinhistorischen Museum zur letzten Ruhe gebettet. Das Mausoleum des Sektfabrikanten József Törley auf 69

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