Csernus Lukács - Triff Zsigmond: Budapester Friedhöfe - Unser Budapest (Budapest, 1999)
dem Hügel über seiner Fabrik und seinem Schloß in Budafok (Sarló utca) ist eine Familien-Bestattungsstätte von besonderem Wert. Der von Rezső Ray entworfene Sezessionsbau ist von Weitem sichtbar; die Skulpturen stammen von József Damkó. ln der Innenstädtischen Pfarrkirche befindet sich das reichverzierte Epitaph des Feldzeugmeisters Pál Kray. Hier steht auch neben anderen von verschiedensten Friedhöfen hierher gebrachten Grabsteinen auf dem Grab des Schriftstellers und Theaterregisseurs István Kultsár ein herrliches klassizistisches Relief von István Ferenczy. In der reformierten Kirche am Kálvin tér ruht András Fáy, in einer Nische ebenda liegt die Gräfin Zichy-Ferraris, auf dem von Frigyes Feszi entworfenen Grabdenkmal eine Frauengestalt von Raimond Gaiard. Erwähnenswert ist auch, daß in der Krypta der Pester Franziskaner lange Zeit die sterblichen Überreste des hin- gerichteten Lajos Batthyány aufbewahrt worden waren, bis sie endlich einen gebührenden Bestattungsort erhielten. Der 1849 ermordete Ferenc Lamberg hatte ebenfalls in einer Kirche eine zweitweilige Ruhestätte erhalten und zwar in der Kirche der Serviten. In letzter Zeit werden immer mehr Krypten in den Kirchen zu Urnen-Beisetzungsstätten umgebaut. Ein Teil der Mittel zur Renovierung der St. Stephans Basilika stammt eben von so einem ürnenfriedhof in ihre Krypta. Auch neue Kirchen werden gleich mit einer geräumigen Krypta für ürnenfriedhöfe errichtet (z. B. die St. Gellért Kirche in Kelenföld oder die Kirche der Ungarischen Heiligen in Lágymányos). Verabschieden wir uns nun von den Toten außerhalb der Friedhöfe am Fuit-Stein im Stadtwäldchen, dem Grab eines bescheidenen Pester Bürgers, der stets nur den anderen dienen wollte, ohne sich selbst zu nennen und zu preisen. Trotzdem bewahren wir seine Erinnerung und seinen Namen: es war der Rechtsanwalt Jakab Horváth. 70