Csernus Lukács - Triff Zsigmond: Budapester Friedhöfe - Unser Budapest (Budapest, 1999)
Dörfern, die jetzt die Vorstädte von Budapest bilden, sind die jüdischen Friedhöfe größtenteils erhalten geblieben. In Rákoskeresztúr gibt es außerdem auch einen orthodoxen jüdischen Friedhof. Auf jedem dieser Friedhöfe gibt es namhafte Denkmäler, oft auch vom lokalhistorischen Gesichtspunkt her wichtige Grabsteine. Deshalb ist es wichtig ein Programm in mehreren Stufen - vom lokalen Kunstwerteschutz bis hin zum landesweiten Denkmalschutz - auszuarbeiten und durchzuführen. Wir wollen nur einige Beispiele aus weiteren Friedhöfen hervorheben, da wir sonst den Rahmen unseres kleinen Bandes sprengen müßten. Der größte Friedhof in Óbuda (Törökkő) funktioniert seit 1910. Hier ruht der Geschichtsschreiber István Görgey, der Kulturhistoriker Arnold Schoen, der Professor der Medizin István Haynal, der Bildhauer István Damkó und der bedeutende Denker und Politiker unseres Jahrhunderts István Bibó. Außerdem die Schauspielerin Hédi Dévai, der Kunstschmied Károly Bieber, die Wasserballspieler und Olympiasieger Dezső Fábián und Károly Szittya, und der Schriftsteller Gábor Thurzó. 1922 wurde in den Nachbarschaft der israelitische Friedhof eröffnet, der leider nicht mehr vergrößert werden kann. Auf dem Friedhof von Budafok (Promontor) ruht der 1848er Hussar Pál Térey, der 1947 hingerichtete György Donáth, der Fußballspieler und Olympionike Lajos Csordás. Auf dem Friedhof von Csepel befindet sich das Grab des bekannten Olympiasiegers im Kajakfahren János Órányi. Auf dem Friedhof von Pestszenterzsébet ruht der 1848er Hauptmann Flóris Török, außerdem die Läuferin Aranka Kazi. Im Kispester Friedhof befinden sich die Gräber des Agraringenieurs Imre Rázsó, des Kartographen und Sportleiters Endre Somogyi und am alten Friedhof das Grab des Brückenbauers Aurél Czekélius. In Pest- szentlőrinc ruht der Erbauer des Wladiwostoker Hafens Antal Szentgáli. Am Friedhof von Cinkota finden wir das Grab des Schriftstellers József Révay. Am Friedhof von Rákospalota ruhen der Mineraloge und Paleontologe Ágoston Franzenau, der bekannte Fußballer László Bu- day und der mehrfache Weltmeister im Tischtennis Ferenc Soós. Am Friedhof von Ujpest-Megyer schließlich haben drei Persönlichkeiten mit ganz abweichendem Schicksal ihre letzte Ruhe gefunden: der 1848er Oberleutnant Mária Lebstück, der Olympiasieger im Wasserball Olivér Ha- lassy und der junge Dichter Attila Gérecz, den - nachdem er 1956 aus dem Gefängnis befreit wurde - auf den Straßen von Pest während der Revolution eine Kugel traf. 68