Csernus Lukács - Triff Zsigmond: Budapester Friedhöfe - Unser Budapest (Budapest, 1999)

Gruft der Familie Tószegi-Freund (Emil Vidor) einer Ablaufzeit von 25 Jahren), verbietet der jüdische Glaube das Stören der Totenruhe - deshalb bleiben diese Gräber für immer hier. Die traditionellen und strenggläu­bigen Vorschriften der Gestaltung der Gräber bestimmen auch das Bild des Friedhofs. Die Grabzeichen tragen ne­ben den Aufschriften auch reliefartige Symbole, die auf die Nationalität, den Familiennamen, Beruf und Eigenschaf­ten des Verstorbenen hinweisen - Menschenabbildungen (Götzenanbeten ist zu vermeiden) verbietet die Religion. Nichtsdestotrotz erscheinen von der Mitte des 19. Jahr­hunderts an Statuen und andere, von christlichen Fried­höfen übernommene Grabmalsformen. Die Plazierung der Gräber wird von der inneren Hierarchie der Gemeinschaft bestimmt: ganz vorne, auf einer separaten Parzelle die Mit­glieder der Rabbinerfamilien, kirchliche Würdenträger. Nach der Jahrhundertwende erhalten auch Mitglieder der Geldaristokratie sowie politische Persönlichkeiten inner­halb des Friedhofs ähnlichen Vorrang. Da es immer weni­ger Platz auf dem Friedhof an der Salgótarjáni út gab, wurde von 1891 an begonnen, wichtige Persönlichkeiten des weltlichen Lebens auf dem neu eröffneten Friedhof an der Kozma utca im Stadtteil Rákoskeresztúr beizusetzen. Das Eingangstor des Friedhofs an der Salgótarjáni út sowie den dahinter liegenden Zeremoniesaal hatte Béla Lajta, eine der bestimmenden Persönlichkeiten der unga­rischen Friedhofskunst des 20. Jahrhunderts, im Jahre 1908 entworfen. Der Torbau mit einer Pförtnerwohnung erinnert an die Bastei einer mittelalterlichen Burg; der Zeremonieraum - von dem z. Z. nur die umgebenden 32

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