Prohászka László: Der Donaukorso - Unser Budapest (Budapest, 1998)

Das Hangli Gartenlokal mit dem Zierbrünnen von Károly Senyei vor befindlichen Kiosk mietete. Letzterer trug trotz ver­schiedener Mieter bis zu seiner Zerstörung im Jahre 1945 nach seinem ersten Mieter den Namen Hangli. Der Kiosk bestand aus Glaswänden und einer Schmie­deeisen-Konstruktion und wurde oft in der Presse ange­griffen: viele meinten, er verunstalte das Stadtbild. Die Plazierung war wahrlich nicht sehr glücklich. Er stand nicht in der Mitte des Platzes (dorthin kam später ein Spring­brunnen von Károly Senyei), sondern etwas weiter hinten, sozusagen an das (wahrscheinlich von Frigyes Feszi ent­worfene) Gitter des neogotischen Zaunes angeschmiegt. Der Kiosk und die grünen Lauben des dazugehörenden Gartenlokals verdeckten leider die Hauptfassade der Re­doute vor den Spaziergängern des Korsos. Seine ausge­zeichnete Küche und Bedienung waren jedoch in ganz Pest bekannt. Eine charakteristische Kleinigkeit war, daß jeder Stammgast seine eigene Tasse oder sein eigenes Glas hatte. Der Platz vor der Redoute hieß seit 1873 Vigarda tér, von 1879 an dann Vigadó tér (Redoute-Platz). Der neue Platz wurde im Norden und im Süden von zwei Gebäuden im Stil des Historizismus begrenzt. Nördlich stand der bereits erwähnte Thonet-Hof, im Süden wurde 1869 nach Plänen von Lajos Frey und Lipót Kauser der Sitz der Ersten Ungarischen Allgemeinen Versicherungsgesell­schaft errichtet, ein vierstöckiges Gebäude, dessen reich­verzierte Hauptfassade auf den Platz blickte. Das Prestige des Geldinstituts wurde von außen durch Verzierungen aus 14

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