Gábor Eszter: Budapester Villen - Unser Budapest (Budapest, 1997)

ten Stocks, den bescheidensten, waren die Zimmer fünf­undzwanzig bis dreißig Quadratmeter groß. Das Grund­stück betrug anfangs 267 Quadratklafter, später dann wur­de es auf 403 bzw. 569 Quadratklafter vergrößert, der Gar­ten der in der Nähe liegenden Csengery-Villa war 900 Qua­dratklafter, der Park der Kochmeister-Villa an der Budake­szi út 5 Joch (8000 Quadratklafter) groß. Die ersten vier Villen an der Sugár (Andrássy) út hatte das Sugárúter Bauuntemehmen mit dem Ziel gebaut, für die weiteren Erbauer ein Muster zu erstatten. Eine der er­sten Villen auf dem letzten Grundstück der geradzahligen Straßenseite war viel repräsentativer als die übrigen. Sie war von Adolf Gnauth aus Stuttgart geplant worden. Das Grundstück war 919 Quadratklafter groß, von den sech­zehn Zimmern des Hauses betrugen sechs mehr als drei­ßig Quadratmeter - keines überschritt jedoch die vierzig. Diese Villa, bekannt unter dem Namen ihres späteren Be­sitzers als Edelsheim-Gyulai-Villa, war, verglichen mit der Siegle-Villa Gnauths in Stuttgart ein sehr bescheidenes Haus. Aus der Reihe der Pester Villen ragt sie jedoch her­vor, durch ihre Maße, ihre drei Straßenfronten mit den achtzehn Fenstern, durch den Säulensaal im ersten Stock, die Bauplastik der Fassade und die Sgraffitto-Verzierung, welche die Fassadenmauern im Stockwerk bedeckten. Auf die Bautätigkeit am Andrássy út hatte sie jedoch keinen Einfluß. Die Pester Architekten bevorzugten kleinere Ge­bäude von einfacherer Einteilung, in den siebziger-acht- ziger Jahren gab es außerdem auch noch keine Mittel, die Die Edelsheim-Gyulai-Villa war zu pompös für Pester Ansprüche. Sie wurde 1941 abgetragen und durch ein Miethaus ersetzt. VI., Andrássy út 132. 20

Next

/
Thumbnails
Contents