Radó Dezső: Parks und Wälder - Unser Budapest (Budapest, 1992)
und ihm wurden 200 Gulden dafür verliehen. Am Szé- chenyi-Bad, gegenüber der Station der kleinen Ci-Bahn, steht auch heute noch das älteste Gebäude des Stadtparks, ein Teil des Meierhofs Nebbien. Im südöstlichen Teil des Stadtparks, zwischen dem Skulpturenpark der Stiftung der bildenden Künste und dem Garten der Blinden, ist ein berühmter Stein zu finden. Von hier aus in nördlicher Richtung liegt ein Rechtsanwalt aus Pest, Jakab Horváth, der Martinovics, die führende Persönlichkeit der Revolution 1848, verteidigte, begraben. Horváth stiftete sein Vermögen für gute Zwecke und wollte nach seinem Tod im Stadtpark ruhen. Nur ein Wort ließ er auf seinem Grabstein eingravieren: „Fuif (Ende). 1809 schloß der ungarische Dichter János Arany sein Gedicht über den Pester Stadtpark so ab: Obwohl du dieseits Alle Preise des Himmels und der Erde bekommen hast, Dein Harne ist nur das, was in diesem Stadtpark An einem Grabstein zu lesen ist: Fuit. Der Clmbau des Stadtparks wurde 1820 beendet, aber man bereitete sich nicht auf die Pflege des großen Parks vor. András Fáy machte im Jahr 1825 der Stadtverwaltung Vorwürfe, weil er meinte, daß in dieser Stadt nur Handel betrieben und die Errichtung und Pflege der Gärten und Parks vernachlässigt wird (Brieffragment über Pest). Er drängt die Zuständigen, die Planungsarbeiten für den Stadtpark durchzuführen. Die Millenniumsausstellung kann als ein wichtiges Ereignis in der Geschichte des Stadtparks betrachtet werden. Zur Eröffnung am 2. Mai 1896 konnten die Teilnehmer schon mit der ersten CI-Bahn Europas fahren. Von den für die Ausstellung gebauten Gebäuden können heute nur zwei besichtigt werden: die Kunsthalle und det Pavillon für Gesundheitswesen (heute das Atelier des kunsthistorischen Instituts) in der Stefania- straße. Der berühmte Gebäudekomplex des Stadtparks, das Schloß Vajdahunyad, stellt die verschiedenen Stilrichtungen der ungarischen Baukunst der vergangenen Zeiten dar. Die wichtigste Sehenswürdigkeit des Stadtparks ist der Heldenplatz (Hősök tere), auf dem das Museum der schönen Künste, die Kunsthalle und die sieben ungarischen Stammesführer von der Kolonnade umgeben, errichtet wurden. Von hier aus verläuft links der Állatkerti-Ring. Der hauptstädtische Tier- und der 14