Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)
Sphäre. Mit Recht wurde sie zum festlichen Abschluß der Fußgängerzone Pests, zum beliebten Aufenthaltsort zahlreicher in- und ausländischer Gäste. Der Erfolg des Gerbeaud brachte dem Architekten Gábor Gereben neue Aufträge. Er renovierte die Fassaden des Buchladens und des Volkskunstgeschäftes in der Váci utca. Der ümbau der Ladenfronten war durch die tlm- wandlung dieser wichtigen Straße der Innenstadt in eine Fußgängerstraße notwendig geworden. Als Muster der Fassade des Studium Buchgeschäftes (Váci utca 22., V Bezirk) diente die Holzfront des früher einmal in diesem Gebäude funktionierenden Bestattungsinstituts. Den bogenförmigen Giebel zwischen den beiden Laternen dehnte Gereben über die ganze Breite des Gebäudes aus, sonst wurde das alte Vorbild in jedem Detail kopiert - außer den auf den Spitzen der Laternen thronenden Geiern (welch ein morbider Einfall für ein Bestattungsinstitut!), von denen der heutige Auftraggeber offensichtlich nicht hören wollte. Ort und Lösung des Volkskunstgeschäftes (Váci utca 14., V. Bezirk) sind noch interessanter. Das Haus selber wurde zwischen 1912-1913 nach Plänen des Architekten Albert Kőrössy im späten Jugendstil erbaut. An der Ecke hatte der Kürschner Marcell Breitfeld sein Geschäft eröffnet, der das Publikum der Innenstadt mit phantastischen Einfällen unterhielt: 1931 baute er in seinem Schaufenster z. B. einen Mini-Golfplatz, auf welchem Mannequins in Pelze und Pelzmützen des Herrn Breitfeld gekleidet, Golf spielten. VOLKSKUNSTLADEN. V, VÁCI UTCA 14. 43