Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)
. Moderne Stühmer-Fassade. V, Kecskeméti utca 1. ber ihre Waren verkaufte. Sie eröffnete in der Hauptstadt sowie in größeren Städten in der Provinz Filialengeschäfte. Später lieferten sie auch an in anderem Privatbesitz befindliche Stühmer-Niederlassungen. Ende der dreißiger Jahre hatten sie nur in Budapest fast fünfzig Geschäfte. Auch im Ausland kannte man ihren Namen, sie hatten Filialengeschäfte in Wien, Berlin und Paris. 1928 wurde das Unternehmen zur Familien-Aktienge- sellschaft; zu dieser Zeit bauten sie auf dem Grundstück in der Szentkirályi utca den neuen fünfstöckigen Sitz und das Fabriksgebäude. Der Architekt war Ferenc Kende. Das Gebäude, welches Administration und FabrikationsprozeJ3 beherbergte, erhielt eine elegante, in Stein verkleidete Fassade, mit profilierten Steinrahmen und Art-deco-artigen Reliefs über den Öffnungen im Erdgeschoß. 1929 belohnte die Ödön-Lechner-Gesellschaft die architektonischen Verdienste um das Stühmer-Haus mit der Lechner- Medaille. ln der Mittelachse des Gebäudes befand sich das Hauptgeschäft der Firma, dessen Fassade ein bemerkenswertes Werk war: ln der steinumrahmten Öffnung eine symmetrische Ladenfront, mit einer in der Mitte zurückgezogenen Holztüre, zu beiden Seiten Schaufenster aus gebogenem Glas und einem Glasbetonsockel, der zur Beleuchtung des Kellers diente. Auf der schwarzen Glasfläche im Streifen über der Türe befand sich die Aufschrift Stüh- mer in Metallbuchstaben, ergänzt durch das in Stein gemeißelte Engel- und Kronen-Wappen der Firma über dem Steinrahmen. 25