Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)

Fassade der Hauer-Konditorei. Vili., Rákóczi út 49. der 1920er Jahre an sich immer mehr im CJmbau befin­denden Kossuth Lajos utca ist die Geschäftsfront des ein­stigen Ford-Modellraums. Alleinvertreter der amerikani­schen Ford-Werke war in Budapest ausschließlich die Firma Arthur Hahn und Partners, die 1927 die beiden un­teren Geschosse des Hauses Kossuth Lajos utca 12. er­warb, um hier einen Vorstellungssaal und Büros einzurich­ten. Der mit der Ausführung beauftragte Architekt László Vágó plante eine die beiden Etagen umfassende, einheit­liche neoklassizistische Architektur. Flache Wandpfeiler mit ionischem Kapitell teilen die Geschäftsfassade in drei Teile, ln die schmaleren Seitenzwischenräume kamen die Ein­gänge des Hauses und des Geschäftes, in die mittleren, breiteren die Schaufenster, darüber die Fenster der Büros. Auf beiden Seiten der Geschäftsfassade aus weißem Mar­mor schmücken antikisierende Reliefs die Felder über den Eingängen: eine Frauengestalt mit Laute und ein Mann mit Vase und Kelch. 1929 weihte der Konditor Rezső Hauer die neue Holz­fassade seiner Konditorei in der Rákóczi út 49. im VIII. Bezirk ein. Hier kann wohl kaum von einer Geschäftsfront gesprochen werden, der Architekt Rezső Hikisch hat bloß die Erdgeschoßöffnungen mit Bogenabschluß des Wohn­hauses in einen Rahmen eingefaßt. Die dunkel gebeizte, geschnitzte Holzverkleidung führt entlang den Bogenrän­dern, verbindet sie; die Holzpfeiler zwischen den Schaufen­stern werden von Firmenschildern bedeckt. Das Schicksal der noch größtenteils erhaltenen Holzschnitzereien der Fassade ist fraglich, da die Konditorei Hauer schon vor Jahren geschlossen wurde. Es heißt, die bekannte Kondi­torei soll Teil des riesigen Handelszentrums Bonbon He­mingway werden, modernisiert und des inneren Saals be­raubt. Es werden wohl bald die Waren von Dunkin’ Donuts und Baskin Robbins darin verkauft werden. 22

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