Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)

Eklektische Holzfassadem-Reihe. Vili., Baross utca 74. genutzt, die einstigen, von Kunsttischlern angefertigten Schau­fensterkästen werden von grobem Anstrich, primitiven Auf­schriften, Plastikaufklebern verdeckt. Die billigeren, aus Weichholz hergestellten Ladenfronten hatte man auch frü­her angestrichen, die Verkleidungen aus Hartholz wurden jedoch wie Möbel behandelt und gebeizt. Die Antiqua-Buch­staben der Firmenschilder wurden meist von hinten auf dicke Glastafeln geschliffen und vergoldet, der Hintergrund schwarz angestrichen. Dieses Gewerbe ist leider schon lan­ge ausgestorben, von seinen Meisterwerken ist kaum noch eins vorhanden (z. B. die Firmenschilder des 1896 gegrün­deten Geschäfts des Kunsttischlers und Innenarchitekts Imre Gödrös in der Podmaniczky utca 18.). Bemerkenswert sind so einfache Details wie die Spreizstange aus verzier­tem Gußeisen der Markise (schöne Exemplare sind auch am Holzportal des Hauses Nr. 75 in der Király utca zu sehen) und die äußeren Lampen auf Konsolen, die das Schaufenster beleuchteten (solche sind leider nirgends er­halten geblieben). Die Architekten vom Ende des Jahrhunderts hatten - die neuen Ansprüche des Handels in Betracht ziehend - die Mietshäuser ab ovo mit Ladenfronten entworfen. So 9

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