Buza Péter: Quellen und Zierbrunnen - Unser Budapest (Budapest, 1994)

Wasserversorgung von Budapest. Wir wollen hier nicht über die Oberflächengewässer sprechen, welche - bis wir sie nicht zu konzentriertem Gift zivilisiert hatten - ebenso vom Men­schen verbraucht wurden wie das Quellwasser. Es geht auch nicht um die Bäche, welche die Stadt durchquerend, in die Donau fließen und deren Namen nur die kennen, durch deren Gegend sie gerade fließen: auf der rechten Seite der Gold­berg-Bach (Arany-hegyi-patak), das Wasser des Teufels­grabens (Ördögárok), der Steinader-Bach (Kőér-patak), am linken üfer der Palotaer (Szilas)-Bach, der Räkos-Bach und das Gyäler Wasser, welches auch als Großer Sumpfgraben bekannt war. Es ist jedoch wichtiger, über die Quellen, welche auf dem Gebiete Budapests hervorsprudeln, zu sprechen. Von Süden nach Norden hin werden die Quellen immer kälter, ln Budafok sprudeln 60 °C warme Wasser hervor, in Albertfalva beträgt das Wasser 48 °C, die Quellen des Gellért- und des Rudasbades betragen im allgemeinen 40-44 °C. Die zahlreichen Quellen des Lukács- und Kaiserbades (Császár fürdő) (heute Teil des Schwimmbades Komjádi) weisen die verschiedensten Temperaturen auf. Das Wasser der im Nor­den von Budapest liegenden Römer-Quelle (Római-forrás) ist nur 19-20 °C, das der Bogen-Quelle (Boltív-forrás) beträgt 21-23 °C. Die Zur Zeit nicht funktionierende Königs-Quelle (Király-forrás) betrug 40-42 °C, ihr Wasser hatten schon die Türken in das Königsbad (Király fürdő) geleitet. (Das Wasser der natürlichen Quellen wird schon seit Jahr­zehnten durch Wasser aus gegrabenen Brunnen ergänzt, so z. B. mit dem Wasser des 41m tiefen Antal-Brunnens, welches 45-50 °C beträgt. Der aufgelassene Stephans-Brunnen (Ist- ván-kút) lieferte Wasser von 60 °C. Zur Zeit wird von der Margareteninsel durch Leitungen das Wasser des 310 m tiefen Magda-Brunnens geliefert, welches 70 °C beträgt. ln Óbuda ist die Temperatur des Wassers 19-20 °C, die Quellen des Römerbades (Római fürdő) sowie des Sternen- hügel-Bades (Csillaghegy) betragen 21-22 °C, die Tem­peratur des Pfingstbrunnen (Pünkösd-fürdő) ist 24-25 °C. Die Attila-Quelle in Békásmegyer beträgt 19 °C. (Die Temperatur der Quellen hängt vom Wasserstand der Donau und anderen Faktoren ab, eine Schwankung von mehreren Graden ist häufig.) Die Quellen des Römerbades bildeten im Altertum die Basis der reichhaltigen Wasserversorgung Aquincums. Die Thermalquellen, aus denen täglich mehr als zehn Mil­lionen Kubikmeter Wasser hervorsprudeln, haben zweifels­ohne zum Weltruf unserer Hauptstadt beigetragen. Die Gesteinsmasse der Budaer Hügel sinkt, einer riesigen Verwerfungszone wegen, kurz vor dem Flußbett der Donau ganz stark in die Tiefe, ünter den Häusern von Pest befinden sich die Kalkstein- und Dolomitschichten aus dem Trias 6

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