Buza Péter: Quellen und Zierbrunnen - Unser Budapest (Budapest, 1994)

Anfang der fünfziger Jahre arbeiteten Archäologen auf der Obudaer Insel. Sie gruben Reste des Palastes der römischen Statthalter aus. Im zentralen Empfangshof des repräsen­tativen Gebäudes kam eine Säule von eigenartiger Form ans Tageslicht; János Szilágyi, der Leiter der Arbeiten, definierte sie in seinen Meldungen aus dem Jahre 1955 als Teil eines Springbrunnens. Später wurden dann sämtliche Teile des einstigen Zierbrunnens gefunden: das elegant geschwungene Becken und die im Wasserstrahl badende Delphinfigur. DaJ3 solch ein Zierbrunnen zum Palast gehörte, überrascht gar nicht. Die Römer standen dem Wasser sehr nahe, sein kultivierter Verbrauch gehörte zur Essenz ihrer Zivilisation. Auch in Aquincum zierte ein schöner öffentlicher Brunnen fast jeden Winkel der kleinen Gassen, die sich zwischen den Steinhäusern öffnen. Meistens verscheuchte ein Medusen­haupt die Dämonen, welche das Geschenk Gottes bedrohten, oder Delphine bzw. Löwen boten das Naß an. Rekonstruktion des Delphin-Brunnens IM RÖMISCHEN STATTHALTERPALAST 3

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