Buza Péter: Quellen und Zierbrunnen - Unser Budapest (Budapest, 1994)
Schichtwasserquellen werden vom Grundwasser gespeist, welches in den Grund dringt und zwischen zwei oder mehreren wasserverschließenden Schichten eingezwängt wird; Voraussetzung ihrer Entstehung ist eine Zerstörung der Verschlußklammer der Schichten durch Erosion und somit ein an die Oberfläche dringen der Wasserschicht zwischen den beiden Verschlußschichten. So etwas kommt nur in den Bergen vor, deshalb finden wir Schichtwasser-Quellen auch nur in den Hügeln von Buda. Von dieser Art ist der König Béla- Brunnen (Béla király kútja) am Abhang des Freiheitsberges (Szabadság-hegy) und der Stadt-Brunnen (Városkút) am Schwabenberg (Sváb-hegy). Ersterer ist das Wasser des Bu- daer Mergels, sein Ertrag beträgt zwischen 5-30 Liter pro Minute, seine Temperatur 8,2-9,5 °C. Der Stadt-Brunnen entspringt an der Grenze zwischen Süßwasser-Kalkstein und pannonischem Lehm. Die dritte berühmte Quelle dieser Art ist die Schweinskopf-Quellen (Disznófő-forrás) im Auwinkel (Zugliget); ihre Temperatur beträgt 10-12 °C, sie wird im Budaer Mergel gelagert und ihr Ertrag sind oft 10 Liter pro Minute. Weniger bekannt sind der Fferdekopf-Brunnen (Löfej- küt) in der Jablonkai út, aus welchem 1953 14 Liter pro Minute hervorsprudelten (Temperatur: 12,6 °C), der heute jedoch leider vernachlässigt wird, sowie einige Quellen am Nordosthang des Csúcs-hegy: Ziegen-Quelle (Kecske-forrás), Römerbrunnen (Römai-küt) und Eintrachtquelle (Egyetértés- csurgókút). Erinnerungen aus einer besseren Zeit Zahlreiche Quellen der früh zivilisierten und vielbesuchten Teile der Budaer Hügel können heute leider nicht mehr aufgefunden werden. In den zwanziger und dreißiger Jahren hatten mehrere versucht, früheren Angaben nachzugehen und sie zu erforschen. In einer Publikation aus dem Jahre 1934 können wir lesen, daß Mitte des vorigen Jahrhunderts im sogenannten Hild-Park auf dem Franziskushügel (Ferenc- halom) eine schwefelhaltige Thermalquelle sprudelte. Durch solches Wasser war auch der alte Hirschpark (Szarvastelep) bekannt. Die Quelle des einst hier vorhandenen Bades konnten die Bewohner noch im Jahre 1934 Interessierten zeigen, gleich gegenüber der Kirche der Anglikanerinnen. Hier war der Boden stets feucht, die Samen sprossen nicht in den Beeten und der Schnee schmolz stets hier zuerst weg. Die Bewohner der Gegend sprachen noch davon, daß beim Bau des Anglikanerklosters am Hügel eine reichhaltige Quelle aus dem Boden sprudelte. Auch ein Maurer war beim Ausbessern eines Kellers in dieser Gegend auf eine Thermalquelle gestoßen, hatte diese jedoch sofort wieder zugeschüttet. (Wieviele 9