Buza Péter: Quellen und Zierbrunnen - Unser Budapest (Budapest, 1994)
kleinere oder größere Hohlräume und kleinere Höhlen des Rosenhügels hatten in vergangenen Jahrzehnten wohl das gleiche Schicksal erlitten?) Der Eisenbrunnen des Eremitenhügels (Remete-hegy) enthielt eisenhaltiges Wasser; unser Jahrhundert erlebte er jedoch nicht mehr. Die reichhaltige Quelle der alten Straßenbahn-Endstation im Auweinkel (Zugliget) verschwand leider infolge eines Erdrutsches für immer, zwei Quellen in der Gegend des Saukopfes (Disznófő), der Hirschbrunnen (Szar- vas-küt) und die Ameisen-Quelle (Hangya-forrás) fielen leider der Vernachlässigung anheim. Auf der Kútvölgyi üt stieß man während Kanalisationsarbeiten über dem alten Soldatenfriedhof auf eine reichhaltige Quelle, die der leitende Bauingenieur des hohen Salzgehaltes wegen sofort wieder zuschütten ließ: damit sie die neuen Betonrohre nicht gefährde... Ebenso erging es der Quelle von der Zalai út, welche die Gegend jahrzehntelang mit gutem Trinkwasser versorgt hatte, bis sie der Straßenverbreiterung zum Opfer gefallen war. Heute befindet sich dort eine Schuttablagerung. Auch an der nördlichen Ecke den Eisbahn am einstigen Heuplatz sprudelte ebenfalls eine Quelle, Bitterwasser machte auch den Hof eines Häuschens in der Wasserstadt (Víziváros) zu Beginn des Jahrhunderts berühmt, Sachverständige vermuteten auch unter dem Krisztina tér eine zugeschüttete Quelle (in jenen Jahren, über welche in der schon erwähnten Publikation berichtet wird). Die Maria-Quelle in Altofen (Óbuda) verdient eine etwas ausführlichere Besprechung. In den ersten Jahren unseres Jahrhunderts erschien in der Wohnung des Arztes Ede Reiner - Sachverständiger der Heilbäder, Mitglied der hauptstädtischen Gesetzgebung - ein Óbudaer Bürger namens Felber mit der chemischen Analyse des Quellwassers, welches in seinem Haus entsprang. Er erzählte, daß im Keller seines Hauses in der ürömi utca 56. ein Wasser von eigenartigem Geschmack hervorsprudele, welches er in einer Zisterne lagere, weil er von dessen Heilwirkung überzeugt sei. Dr. Reiner organisierte die klinische Probe des Wassers, welches eine milde, doch sichere Wirkung zeigte und sich besonders als Abführmittel für Kinder bewährte. Die Untersuchungen zogen sich Jahre dahin, das Haus wechselte den Besitzer, und dieser bot es dann Dr. Reiner zum Kauf an: nur er wäre im Stande, das Wasser der inzwischen benannten Maria-Quelle wirklich zu verwenden. Nach einigem Zögern kaufte der Bal- neologe das Gebäude, baute das Haus um und leitete vor allem die Einfassung der Quelle, die Verwertung des Wassers in dem inzwischen im Hof gebauten Flaschenabfüll-Ünterneh- men. 1907 berichtete Ede Reiner in einem Vortrag auf dem 10