Prohászka László: Reiterstandbilder - Unser Budapest (Budapest, 1997)

Werk, daß „durch das Licht-Schatten-Spiel der geometri­schen Flächen und durch das plötzliche Innehalten des Pferdes die Hauptfigur schön zur Geltung kommt.“ Zu dieser individuellen Lichtwirkung trägt auch das Material der Statue bei, das Werk von Zoltán Kiss Olcsai entstand nämlich in der Zsolnay-Fabrik in Pécs. So harmonisiert die Don Quichotte-Statue mit der Bauornamentik der gegen­überliegenden St.-Läszlö-Kirche, die ebenfalls aus Zsol- nay-Keramik hergestellt wurde. Leider wurde das Stand­bild im Herbst 1991 von Wandalen zerstört. Die Reste wer­den in der lokalhistorischen Sammlung des Bezirks auf­bewahrt. Zum Glück steht eine Kopie auch heute noch un­versehrt auf dem freien Gelände hinter dem Haupteingang des Internationalen Messezentrums (X. Albertirsai út 10.). Bleiben wir bei der Keramik! Der erste Weg der Tou­risten, die das nahe der Hauptstadt gelegene malerische Szentendre aufsuchen, führt im Allgemeinen in das Margit- Kovács-Museum. Unzählige Menschen haben schon diese Sammlung von individueller Stimmung besucht, davon wissen aber nur wenige, daß auch auf öffentlichen Plätzen in Budapest Keramik-Kompositionen der Künstlerin zu se­hen sind (in der Innenstadt am Gebäude des Oberbürger­meisteramtes in der Városház utca eine Gedenktafel; an der Wand des Hauses Vármegye utca 15. ein Relief; in der Régiposta utca 13. über dem Toreingang ein Relief, das 1937 dort angebracht wurde und auf dem übrigens zwei eine Postkutsche ziehende Pferde zu sehen sind). In der Nähe des Wiener Tores der Budaer Burg wurde 1977 in die Mauer der Anjou-Bastei in einer Nische ein anderthalb Me­ter hohes und nicht ganz einen Meter breites Relief aus ge­brannter und glasierter Keramik eingebaut, welches den Titel Belagerung der Burg von Buda trägt und der Befrei­ung von der hundertfünfundvierzigjährigen Türkenherr­schaft im Jahre 1686 ein Denkmal setzt. Dieses Werk beschwört die Welt der Märchen herauf. Im Vordergrund kämpfen osmanische und christliche Krieger zu Pferde miteinander, und auch auf den Burgmauern im Hintergrund findet eine Schlacht statt. Margit Kovács schuf in ihrem individuellen Stil eine gefällige Genre-Kom­position, ohne besonderen dramatischen Ton und histo­rische Treue. Die Darstellung der Pferde und der Reiter in Keramik ist trotzdem sehr interessant - sie gilt in dieser Kunstgattung als einzigartig. Die Inschrift des Reliefs lautet: Der Name ist Burg von Buda zur Erinnerung an die Belagerung im Jahre 1686. 54

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