Zádor Anna: Das klassizistische Pest - Unser Budapest (Budapest, 1993)
Der erste Regelungs- und Grundteilungsplan der Leopoldstadt wurde 1789, vermutlich auf grund früherer Vorarbeiten, ausgearbeitet. Einen wahren Aufschwung nahm die Entwicklung mit dem Amtsantritt des Palatins Joseph (1796-1847), der schon von 1801 an verschiedene Vorschläge ausarbeiten ließ, die auch auf die Verschönerung der Stadt zielten. 1804 beauftragte der Palatin den Baumeister János Hild mit der Verfertigung des ersten Stadtplans des auszubauenden Stadtteiles und der angrenzenden Vorstädte. (So kommt dieser Plan, der in der Entwicklung von Pest eine entscheidende Rolle spielte, immer unter dem Namen Hilds vor, obwohl er offenbar auf grund mehrerer Vorentwürfe arbeitete und sich seine Aufgabe nur auf die letzte Ausgestaltung beschränkte.) Der Regelungsplan Hilds stammt aus dem Jahre 1805, konnte aber nur nach 1808 verwirklicht werden, als der Wiener Hof endlich die Bevollmächtigung des Plans vom Palatin Joseph bestätigte. Dieser Stadtbau bezog sich auf jenen Teil der Stadt, der sich von der heutigen Elisabethbrücke bis zum heutigen Szabadság tér ausbreitete. Am Szabadság tér verhinderte das sogenannte Neugebäude - ein Militärkomplex die weitere Straßenbildung. Hild plante auch eine spätere Stadterweiterung bis etwa zu dem heutigen Szent István Park. Hier wollte er einen Rundplatz ausformen, der aber nicht verwirklicht wurde. Glücklicherweise wurden aber zwei andere Plätze der Innenstadt ausgebildet, die bis heute zu den schönsten gehören: der Vörösmarty tér - damals Színház tér (Theaterplatz) - und der József nádor tér, die der an Plätzen armen Stadt von Pest auch heute Frische und Auflockerung bieten. Der heutige Erzsébet tér war damals Marktplatz, so war er ursprünglich nicht mit Bäumen bepflanzt. Hild plante zwischen den zwei Endpunkten mehrere Parallelstraßen, die die anderen, von der Donau zur Országút (zur heutigen Bajcsy-Zsilinszky út) ebenfalls parallel verlaufenden Straßen im rechten Winkel kreuzten. Außerdem plante er, die Stadt auch in Richtung Stadtwäldchen (Városliget) durch neue Straßen zu erweitern. Die wichtigste dieser Straßen ist die heutige Király utca, deren erster Abschnitt bis zur Theresien- städter Kirche schon im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts bebaut wurde. Es war ein neuer Zug des Hild-Plans, daß er die Stadterweiterung mit einem regelmäßigem Straßennetz plante, die schon vorhandenen Gebäude dabei berücksichtigte und daß er auch schon an ein sich nach 6