Meskó Csaba: Heilbäder - Unser Budapest (Budapest, 1998)

Das Dampfbad besitzt nach der Beschreibung von Liber aus dem Jahre 1934 drei Becken, 188 Umkleidekabinen, das Wannenbad hat sechs Salons mit Wannen und sechs Salons mit Steinwannenbädern, außerdem vier Fayance- wannenbäder, achtzehn Marmorwannen- sowie zwanzig Steinwannenbäder. Das Wasser wurde mit gutem Ergebnis bei Gicht, Rheuma, Haut- und Knochenkrankheiten, Me­tallvergiftung, Leber-, Milz-, Gebärmutter- und Harnbla­senerkrankungen angewandt, außerdem half das Quell­wasser als Trinkkur bei Magenkatarrh und Stauung im Un­terleib. Das Bad wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und in den fünfziger Jahren nach den Plänen von Egon Pfannl neugebaut. Die Thermal-Dampfabteilung ist gegenwärtig Dienstag- Donnerstag-Sonnabend für Damen, Montag-Mittwoch- Freitag für Herren geöffnet. Im türkischen Bad gibt es vier Becken mit Heilwasser von unterschiedlicher Temperatur, den Gästen steht auch eine Trockenluftkammer und eine mit feuchtem Dampf zur Verfügung. In der Wannenbadabteilung können außer den vom Arzt verschriebenen Heilwannenbädern Unterwassermas­sage mit Wasserstrahl, erfrischende Massage sowie ärzt­liche Heilmassage in Anspruch genommen werden. Im Bad gibt es auch einen Pediküresalon. Die Wassereigenschaften entsprechen denen des Wassers im Lu- kács-Bad, da es ja auch heute von dort kommt. Das ehemalige Császár-Heilbad (Kaiserbad) //., Frankel Leó út 35 Das türkische Bad ist in Verwaltung des Landesinstitutes für Rheumatologie und Physiotherapie (ungarische Abkür­zung: ORFI) und wurde schon 1893 als Heilbad eingestuft. Das Kaiserbad gehört zu den ältesten Bädern von Bu­dapest. Die hier befindlichen Heilquellen kannten wahr­scheinlich auch schon die Römer. Miklós Oláh (Nikolaus Olahus), der humanistische Hi­storiograph (der spätere Erzbischof von Esztergom (Gran), danach königlicher Statthalter), gab noch während seines Aufenthaltes in Brüssel 1536 sein Buch über Ungarn her­aus, das er als Zusammenfassung seiner früheren Werke und aufgrund eigener Erfahrungen geschrieben hatte. Daraus können wir erfahren, daß 1178 der Ritterorden der Johanniter mit dienenden Brüdern zur Krankenpflege sich in Felhévíz (Oberwarmbrunn), das heißt in der Gegend des Kaiser- und St.-Lukasbades, niedergelassen hatte. Ihre 29

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