Meskó Csaba: Heilbäder - Unser Budapest (Budapest, 1998)

steinschichten leiten das Wasser; da diese aber sehr dünn sind, ist die in ihnen gespeicherte Wassermenge nicht be­deutend. Das in den Zwischenräumen, Gängen und Höhlungen des verkarsteten Gesteins befindliche Wasser kann kalt, lauwarm oder warm sein. Auf der von der Oberfläche aus gesehen ersten wasserdichten Schicht ruht das Grundwas­ser, in der Regel füllt es die Zwischenräume in grobem Gestein. Die zwischen zwei wasserdichten Gesteinsschich­ten befindliche wasserleitende Schicht enthält in den Lük- ken zwischen den Gesteinskörnern das Schichtwasser. Das Wasser der einzelnen wasserspeichernden Gesteine ist im allgemeinen voneinander unabhängig. Das Wasser der Formationen, die sich aufeinander ablagerten oder längs der tektonischen Ebenen aneinandergrenzen, kann sich entsprechend der Kontiguität vermischen. Die Vermi­schung der verschiedenen Wassersorten kann dort ge­schehen, wo sich die speichernden Gesteine in der Nähe der Oberfläche oder unmittelbar auf der Oberfläche befin­den beziehungsweise in der Tiefe aneinandergrenzen. An der Berührungslinie zwischen dem Bergland und dem Becken gibt es viele Brüche, welche die beiden, stark von­einander abweichenden tektonischen Teile trennen. Die Schichten berühren sich durch die unmittelbare Überla­gerung. Das ist der Flußlauf der Donau, aber besonders das Budaer üfer. Die Thermal- und Heilquellen der Hauptstadt Ursprung der ungarischen Thermalwasser ist der Nieder­schlag. Der einsickernde Niederschlag gelangt nach Jahr­hunderten oder nach Jahrtausenden als Mineral- oder Heilwasser wieder an die Oberfläche. Die Budapester Thermalquellen lassen sich nach ihrem lokalen Vorkom­men, der wasserführenden Schicht, nach der Menge der im Wasser gelösten Mineralien sowie nach der Wassertem­peratur einteilen. Eva Balogh, Ingenieurin für Wasserbau, ordnet in ihrem 1996 erschienen Album mit dem Titel Budapest fürdőváros (Budapest Bäderstadt) Quellen und Brunnen fünf Gruppen zu. Budapest, nördliche Gruppe (einfaches, lauwarmes Karst­wasser): Pünkösdfürdő, Római-fürdő (Römerbad), Quellen und Brunnen von Csillaghegy (Sternenberg), Tungsram- Strand (Váci út 104), die Arpád-Quelle in Óbuda (Altofen). Margareteninsel, nördliche Gruppe (Thermalkarstwas­ser): Die Brunnen in der nördlichen Gegend der Marga­reteninsel, die Brunnen des Dagály-Strandes, der Brunnen 16

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