Meskó Csaba: Heilbäder - Unser Budapest (Budapest, 1998)

sind an sich wasserundurchlässige Gesteine, doch weil die spröde sind, brechen sie infolge der tektonischen Bewe­gungen und zerbröckeln. Während einer langen Zeit kann das in den Spalten des Gesteins sich bewegende Wasser die ganzen Spaltensysteme zu größeren Hohlräumen, zu­sammenhängenden Gängen erweitern. Diesen Prozeß, der in den Gesteinsmassen von Kalkstein und Dolomit vor sich geht und durch die Auflösung die Spalten erweitert und Hohlräume bildet, nennt man Verkarstung. Als Ergebnis dessen entstehen größtenteils die Höhlen. Die verkarsteten Gesteine Kalkstein und Dolomit spei­chern in den Ritzen und Spaltensystemen eine große Men­ge Wasser. Dieses Wasser gelangt am Ende des Abflusses unter der Erdoberfläche als wasserreiche Quelle, als soge­nannte Karstquelle, erneut an die Oberfläche. Wenn der mehrere tausend Meter dicke, verkarstete Kalkstein und Dolomit bis zu so einer Tiefe unter der Erd­oberfläche reicht, daß unter der Wirkung der dort herr­schenden Temperatur das in den Spalten gespeicherte Wasser sich erwärmt, dann bricht das in den verkarsteten Gesteinsmassen befindliche Karstwasser - oder ein Teil davon - als Thermalquelle hervor. In der ersten Hälfte des Tertiärs (Eozän genannt), dem älteren Teil der Erdneuzeit (Känozoikum),war das Gebiet von einem flachen tropischen Meer überflutet. In dem Meer mit gut durchleuchtetem, warmem Wasser siedelten Kalk­algen, und es lebten dort besonders viele winzige, einzel­lige Kalkskelettiere. Der Kalkstein, der sich aus diesen Kalkskeletten und den versteinerten Überresten der Kalk­algen zusammensetzt, ist auf einem großen Gebiet zu fin­den, direkt auf dem älteren Kalkstein und Dolomit gela­gert. Infolge seiner Stärke und dem Grad seiner Verkar­stung gilt er als ein gut wasserleitendes und wasserspei­cherndes Gestein. Das System der Spalten der beiden zeit­lich sehr unterschiedlichen Formationen ist ein zusam­menhängender, einheitlicher Karstwasserspeicher. Zu die­sen Formationen des Tertiärs gehören auch Mergelschich­ten von bedeutender Stärke und Ausbreitung. Der Mergel besteht hauptsächlich aus Ton und enthält einen hohen Prozentsatz Kalk. Infolge der tektonischen Bewegungen han­delt es sich hierbei um zerbrochene, geborstene Schich­ten, deren Spalten und durch Auflösung erweiterte Gänge das Wasser ebenso in sich speichern wie der Kalkstein und Dolomit. In der drittältesten Stufe des Tertiärs, dem Oligozän, la­gerte sich - aus dem hier befindlichen Meer - der graue Ton in mehreren übereinanderliegenden Schichten ab. Die zwischen den Tonschichten liegenden Sand- und Sand­15

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