Meskó Csaba: Heilbäder - Unser Budapest (Budapest, 1998)

ÜBER DEN GEOLOGISCHEN AüFBAÜ von Budapest Betrachtet man die Stadtkarte von Budapest, springt ei­nem die abweichende geographische Beschaffenheit der beiden Teile der Stadt, die von der Donau halbiert wird, gleich ins Auge. Auf der rechten Seite der Donau - in Buda - erhebt sich ein Gebirge, auf der linken Seite - in Pest - stehen wir am Rande der sich in die Weite erstreckenden Tiefebene. Dazwischen fließt die Donau, dort, wo der Auf­bau der Erdkruste von einem großen Bruch in Nord- Süd-Richtung durschnitten wird und dem Fluß den best­möglichen Ort bietet. In der Gegend des heutigen Budapest wechselten seit dem Erdmittelalter (Mesozoikum) Meer und Land einander ab. Als Ablagerung des Meeres blieb eine mehrere tausend Meter dicke Schicht von Kalkstein und Dolomit zurück, die sich am Anfang des Erdmittelalters, ungefähr vor zweihun­dert Millionen Jahren, abgelagert hatte. Während eines weiteren, ungefähr hundertzwanzig Millionen Jahre andau­ernden Zeitraumes des Erdmittelalters, erhob sich dieser Landstrich aus dem ihn umgebenden Meer. Die ursprüng­lichen Sedimentgesteine Kalkstein und Dolomit zerbar­sten, zerbrachen während dieses Prozesses, und ans Trok- kene gelangt, waren sie einem langsamen, jedoch kon­tinuierlichen Verfall ausgesetzt. In der ersten Hälfte der Erdneuzeit (Känozoikum) ge­langten auf die zerstörte Oberfläche Lehm-, Mergel-, Sand- und Sandsteinschichten. Das heutige Gebiet von Budapest ragte während der ungefähr fünfundsechzig Mil­lionen Jahre der Erdneuzeit mehrmals heraus und war trocknes Land, mehrmals versank es aber auch im Meer, und auf dem Meeresgrund häuften sich übereinander die vielen, vielen Schichten der abgelagerten Sedimente. In­folge der Bewegung der Erdkruste entstanden Brüche, Bruchsysteme, die es ermöglichten, daß das Wasser ein­sickern und sich bewegen konnte. Kalkstein und Dolomit, die sich im Erdmittelalter in dem hier wogenden Meer abgelagert haben, erheben sich in den Budaer Bergen mehr als vierhundert Meter über das Niveau der Donau. Die gleichen Gesteine befinden sich, von den östlichsten Bergen in einer Entfernung von zwei-drei Kilometer - auf der Pester Seite - in tausend Meter Tiefe unter dem Niveau der Donau. In Buda also bauten diese Gesteine Berge auf, deren Haptbestandteil sie darstellen, in Pest bilden die glei­chen Gesteine nur den Grund des Beckens, die Schichten der jüngeren Ablagerungen füllen in beträchtlicher Dicke dieses Becken. Sowohl der Kalkstein als auch der Dolomit 14

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