Meskó Csaba: Heilbäder - Unser Budapest (Budapest, 1998)

te. Die wachsende Zahl der ausländischen Gäste, welche die Budapester Heilbäder aufsuchten, machte es notwen­dig, daß gebildete und sprachkundige Masseure und Ba­demeister eingestellt wurden. Im Auftrag des Komitees für Heilstätten organisierte Dr. Gyula Benczúr, außerordentli­cher (Jniversitätsprofessor, den ersten Lehrgang, den das Komitee unter die Aufsicht des Innenministers stellte. Mit der Verordnung Nummer 138.975/1933 nahm der ung. königl. Innenminister von der Organisation der Lehrgänge Kenntnis, und für die Prüfung, die am Ende des Lehrgangs abgelegt werden mußte, setzte er einen Kommissar ein. Der erste Lehrgang begann am 14. November 1935 mit vierzig Teilnehmern. Der Landesverband der üngarischen Bäderangestellten und Schwimmeister führte einen Wei­terbildungslehrgang für hundertfünfzig Teilnehmer durch. Als Zusammenfassung der Vorlesungen erschien auch das Handbuch für Bäderangestellte, die Ausgabe war von dem Budapester Zentralkomitee für Heil- und Erholungsorte unterstützt worden. Das Buch beschäftigt sich mit Ana­tomie und Physiologie, Balneologie und Massage, Bade­hygiene, der persönlichen Hygiene und der Hygiene der Umwelt, außerdem mit Hautpflege und Hautkrankheiten, der Ersten Hilfe sowie einigen praktischen Fragen (zum Beispiel mit der Hygiene der Badeabteilungen sowie der Erscheinungsform und der Beschäftigung mit den Bade­gästen). Auch die Organisation des ersten Lehrgangs zur Masseurausbildung ist mit dem Namen des Budapester Zentralkomitees für Heil- und Erholungsorte verbunden. Thema und Zeitdauer der Lehrgänge für Bademeister und Masseure haben sich von 1935 bis 1996 nicht we­sentlich verändert, obwohl 1972 das Lehrfach Dienstlei­stungsethik eingeführt wurde und selbstverständlich auch der Lehrstoff mit dem inzwischen neu eingeführten Unter­richtsfach Balneotherapie erweitert wurde. Seit 1950 gibt es auch sechsmonatige Kurse für Heilmasseure, die auf den Lehrgängen für Bademeister und Masseure aufbauen. Diese Absolventen arbeiten nach ärztlichen Anweisungen. Die Heilmasseure, Bademasseure und Schwimmeister arbeiten auch heute in den Schlüsselpositionen der Heil­bäder, Schwimm- und Strandbäder; eben deshalb ist es nicht egal, was sie für ein Fachwissen und welche Sprach- kenntnisse sie besitzen und wie ihr Benehmen ist. In der schon erwähnten Verordnung des Gesundheitsministers aus dem Jahre 1996 beschäftigt sich ein besonderes Ka­pitel mit dem System der Anforderungen, dem das ge­schulte Badepersonal entsprechen muß. Eine Ausbildung als Heilmasseur ist nur noch mit Abitur möglich, und das Ziel ist, dies auch in den anderen Bereichen einzuführen. 13

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