Gál Éva: Die Margareteninsel - Unser Budapest (Budapest, 2000)

später verfügte auch der Nationale Schiffsverein über ein Bootshaus - dies jedoch nur auf der kleinen Insel als pro­visorischer Bau. In den 1890er Jahren berichtet die zeit­genössische Presse in farbigen Artikeln von den damals schon regelmäßig auf der Margareteninsel stattfindenden Ruderwettkämpfen - zu jener Zeit Regatten genannt. 1902 baute auch der Nationale Bootsverein sein ständiges Boots­haus am Ostufer der Insel. Auf dieser Seite war es das nördlichste Sportgebäude. Südlich davon wurde 1911 das Klubhaus und Boots­haus des Hungária Rudervereins gebaut - an deren Stelle steht heute das Honvéd Europa Haus. Der „Hungária“ war ebenfalls ein „vornehmer“ Verein, wie auch die übrigen Sportvereine auf der Margareteninsel. Zu seinen Ehren­mitgliedern, gewählten und ordentliche Mitgliedern ge­hörten zwischen den beiden Weltkriegen zahlreiche lei­tende Figuren des politischen und wirtschaftlichen Lebens: István Bethlen, Tibor Eckhardt, Gyula Gömbös, Kunó Kle- belsberg, Henrik Haggenmacher, Antal Sorg, János Lin- gel, Jenő Huszka und zahlreiche andere Persönlichkeiten. In den 1930er Jahren wurden noch einige neue Klub­häuser, bzw. Bootshäuser an dieser üferseite gebaut; das­jenige des Möwe Rudervereins entstand nach Plänen der Architekten Pál Ligeti und György Révész im Jahre 1936. Dieses Gebäude existiert noch und dient teilweise auch sportlichen Zwecken, ist heute jedoch leider in einem sehr schlechten Zustand. 1937 wurde nach Plänen von Tibor Hübner weiter oben das Klubhaus des Pannónia Rudervereins gebaut. Dieses schöne, moderne Gebäude wurde leider im Krieg zerstört und aus seinen Ruinen nicht wieder aufgebaut, obwohl sein architektonischer Wert dies begründet hätte. 1936 wur­de an der Stelle zweier älterer Bootshäuser ebenfalls je ein modernes Gebäude errichtet: dasjenige des Nationa­len Rudervereins nach Plänen von K. Robert Kertész und das des Hungária Rudervereins, geplant von Aladár Münnich. 1941 wurde schließlich das Sommerklubhaus des Ka­sino-Landesvereins der Offiziere, nach Plänen des Haupt­manns und Ingenieurs László Czakó errichtet. Das Ge­bäude steht auch heute noch, außen verfallen, innen im Geschmack der 1960er Jahre eingerichtet. Es befindet, sich 59

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