Gál Éva: Die Margareteninsel - Unser Budapest (Budapest, 2000)

Die Margareteninsel im 18. Jahrhundert über das Schicksal der Insel im 18. Jahrhundert wissen wir auch recht wenig. Die Rechtsnachfolger der einstigen Dominikanerinnen, die von Pozsony (Pressburg) nach Buda zurückgekehrten Klarissinnen, hatten die Insel größ­tenteils an Bewohner von Buda und Óbuda (damals zu Deutsch Ofen und Altofen) vermietet, die diese meist als Heuwiese nutzten. Die Ruinen der mittelalterlichen Ge­bäude dienten als Fundgrube für Baumaterial: die Be­wohner der Umgebung trugen jeden noch verwendbaren Stein davon, wie das nach dem Krieg zur Zeit des Wieder­aufbaus und vor allem während der aufblühenden Bau­tätigkeit des 18. Jahrhunderts auch anderorts geschah. 1727 meldeten die Komitate Pest, Pilis und Solt an den Statthalterei in Pozsony (Pressburg) folgendes über die Margareteninsel: „Die Hasen-Insel befindet sich gegen­wärtig im Besitz der Klarissinnen von Ofen (Buda), ist gänzlich entvölkert, auch kaum bewohnbar; inmitten der Donau erstreckt sie sich der Länge nach 918 Klafter [1 Klafter = 1,896 Meter], in der Mitte ist sie 148 Klafter breit, an beiden Enden ist sie jedoch nicht breiter als 37 Klafter. An sechs Orten kann man verschiedene Gebäu­deruinen erblicken, zwei davon scheinen Kirchen gewe­sen zu sein; die Mauern der einen stehen zum Großteil auch jetzt noch, die andere kann nach ihren Trümmern erkannt werden. Drei Ruinen sind noch umgeben von den Resten einer viereckigen Mauer, die den einstigen Platz um sie herum einfaßte - es müssen wohl Gärten gewesen sein, inmitten des einen ist sogar ein zerstörter Brunnen sichtbar. Welcher Art diese Gebäude gewesen sein können, läßt sich aus den Überresten der Gemäuer nicht bestimmen. Es ist auch unbekannt, wer einst die Bewohner dieser Insel waren.“ 1739 bauten die Nonnen neben die Ruinen der Fran­ziskanerkirche eine kleine Kapelle, welche sie mit Erlaub­nis des Erzbischofs von Gran (Esztergom) auch einweih­ten. Einmal monatlich wurde hier Gotterdienst abgehal­ten. In den 1840er Jahren erinnerte sich der Obergärtner des Palatins noch daran, daß Anfang des Jahrhunderts 19

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