Gerle János: Paläste de Geldes - Unser Budapest (Budapest, 1994)

Das Haus der Postsparkasse wird nicht von klei­nen Sparern aufgesucht, sondern von Anhängern und Gegnern, von Begeisterten und Spöttern. Ich kenne kaum ein Gebäude der ungarischen Archi­tektur, welches solch ein brennendes Interesse ent­facht hätte wie dieses Haus. Die Worte Ödön Gerős (in Művészet, 1908) sind noch immer aktuell, dieses wichtige Denkmal der eigenartig ungarischen Sezession ist auch heute noch ein Wall­fahrtsort der Kunstkenner. Im Inneren hat es wenig von seiner ursprünglichen Schönheit bewahrt; die Glaskup­pel über dem Kassensaal, welche auch damals als Sensation galt, wurde leider schon in den dreißiger Jahren abgetragen; nach und nach verschwand auch die von Lechner entworfene Einrichtung. Der gegenwär­tige Eigentümer, die üngarische Nationalbank, plant eine Wiederherstellung der ursprünglichen Form, so wie das schon an der Fassade geschehen ist. Die Re­konstruierung der Kassenhalle ist eine in ihrer Art einzig­artige Aufgabe, die auch das internationale Interesse erweckt. Ähnliche Glasdecken werden heute wie früher durch eine doppelte Konstruktion gelöst; so wird die innere, prunkvolle Decke von einer vor Feuchtigkeit, Belastung und ünfällen schützenden Decke und Kon­struktion umgeben. Lechner hat die beiden Konstruk­Kassensaal der Postsparkasse mit originaler Glaskuppel und Möbeln von Lechner 22

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