Gerle János: Paläste de Geldes - Unser Budapest (Budapest, 1994)

Kassensaal der Agrar- und Rentenbank (Zentrale der Landessparkasse OTP): In der Mitte die Büste von András Fáy (Renovierüngsplan von Antal Lázár) In der Reformzeit kam zum ersten Mal der Gedanke auf, eine selbständige ungarische Nationalbank zu gründen - leider ergebnislos. Es wurde jedoch das erste ungarische Geldinstitut ins Leben gerufen: 1840 grün­dete der auch als Märchenverfasser bekannte András Fáy den ersten Pester Sparkassenverein. Fáy selbst stand mit István Széchenyi in Verbindung, der auch der erste Initiator der Erhebung der Geldgeschäfte auf euro­päisches Niveau war. 1830 erschien sein Werk Hitel (Kredit), in welchem er die Erschaffung der rechtlichen und politischen Voraussetzungen des Kredits fordert, da diese - seiner Meinung nach - auch die Voraussetzun­gen des wirtschaftlichen und kommerziellen Lebens bildeten. Für ihn bedeutete der Kredit jedoch in erster Linie eine moralische Frage: ...ich verstehe den Ausdruck Kredit in jenem Sinne, in dem Creditum im täglichen Leben verstanden wird, was nichts anderes heißt, wie das Vertrauen und der Mut, der durch die Gegenverpflichtung in die Hände anderer gelegten Besitzes gewonnen wurde. Je mehr Vertrauen und Mut jemand durch das Vermögen, das er in der Hand hat, zeigt, desto größer seine Glaubwürdigkeit, sein Kredit - Credi­tum; undje vertrauenswürdiger und mutiger er die Interessen der Gemeinschaft bei anderen vertritt, als desto perfekter wird die Kredit-Basis des Landes betrachtet. ...Kredit heißt im weiteren Sinne des Wortes... 13

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