Kocsis Irma: Kneipentour - Unser Budapest (Budapest, 1993)

„Ilonka Néni“ (Vincellér Borozó) „Tante Ilona“ (Weinkneipe Winzer) I. Fő utca 71. Gegenüber der Gestapo. In meiner Kindheit patrouillierten hier bewaffnete Soldaten von Wachhütte zu Wachhütte. Die Gyorskocsistrasse! Die Adresse für Politische. Eine gewichti­ge, steinerne Frau vor dem Ziegelsteingebäude. Tante Ilon­ka? - Auch ich habe in dieser Straße gewohnt - lächelt Ele­mér ich hatte hier ein kleines Zimmer, mit allem Drum und Dran, komfortabel. Ein Jahr war ich drin. (In der Fő utca gibt es zwei Kneipen, die Gerichtshöfen gegen­überliegen.) Alagút Büfé Burgtunnel Büfett I. Alagút utca 4. Diese Kneipe liegt auf der donauabgewandten Seite des Burg­tunnels, der wegen gesundheitsschädlicher Luftverschmut­zung für den Fußgängerverkehr nicht empfehlenswert ist, in der winzig kleinen Alagút utca der Christinenstadt. Seit kur­zem hängt dort ein tierisch großes Schild: 0-24 PÜB DIE BESTE KNEIPE DER STRASSE HERVORRAGENDE KÜCHE In der Nachbarschaft ein Laden, wo orthopädische Mieder und Dromedarbüstenhalter gefertigt werden, im Fenster eine uralte nackte Männerpuppe, in ein Korsett geschnürt. Csillogó Funkelnd I. Corvin tér 1. Das ist sein Kosename. Eigentlich heißt das Lokal Mátrai Borozó, Weinkneipe Mátra. Nebenan gab es einen Glaser, der Kapuzienerkirche gegenüber. Den gibt es nicht mehr, es hat aber den Namen Csillogó behalten. Ein brauner, rumorender Raum mit schlichten Holzbänken. Er würde sogar in guter Pester Kneipengegend seinen Mann stehen. 6

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