Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)
Gotisches Kleeblattarkaden-Gesims (Országház utca 20) bogen-Tor des Hauses Nr. 20 trägt die Jahreszahl 1771. Der Besitzer war der Metzgermeister János Nicki - sein Monogramm ist neben der Jahreszahl am Schlußstein des Tores zu lesen. Dieses Haus verfügt über eine der reichverziertesten Fassaden: das gotische Gesims mit Kleeblattbogen-Arkaden, welches das Stockwerk trägt, ist im Burgviertel einzigartig. Die Sitznischen im Toreingang sind von ähnlicher architektonischer Lösung. Literarisch interessant ist, daß Lajos Mesterházi hier zwischen 1966 und 1979 die Zeitschrift Budapest redigierte, die sich mit der Geschichte und dem Schutz der Stadt beschäftigte. (Existiert heute leider nicht mehr.) Einst lebte Bäckermeister Bernét Spiegel im Haus Országház utca Nr. 17. Am Schlußstein des Tores ist auch heute - sozusagen wie eine Visitenkarte - ein Kipfel zu sehen. Jahrzehntelang hieß die Straße Sütő utca (Bäckergasse). Unter diesem Haus befindet sich der größte, teilweise in Felsen gehauene mittelalterliche Gewölbekeller des Burgviertels. Die kurze Kard utca (Säbelgasse) führt von der Országház utca (Rathausgasse) zum Bécsi kapu tér (Wiener Tor Platz). 24