Juhász Gyula - Szántó András: Hotels - Unser Budapest (Budapest, 1999)

fett mit guter Küche, ja sogar eine „Verkaufsabteilung für Modeartikel“ zur Verfügung. In diesem beliebten Schwimmbad teilte man auch zum ersten Mal an jene, die die Voraussetzungen erfüllt hatten, Freischwimmer- Diplome aus: „Anhand dieses Diploms bezeugen wir, daß Herr (Frau) H. im Brust- und Rückenschwimmen sowie im Springen vor uns eine ausgezeichnete Probe bestanden hat, so daß wirihn(sie) zum Freischwimmer erklären und ihm(ihr) dieses Diplom verabreichen. Bu­dapest, den 28. Juli 1911; I. Kesztler, Schwimmlehrer; K. Imitz, leitender Schwimmlehrer.“ 1920 gelangte der Gebäudekomplex in die Hände einer Bank; anstelle des Schwimmbads eröffnete man ein Kino, aus dem restlichen Teil des Bades machte man 1922 das Hotel Continental, mit 160 Zimmern. Bald wurden auch das Volksbad und das Wannenbad geschlossen. 1929 gab es dann gar keine Bademög­lichkeiten mehr, in die Hotelzimmer wurde jedoch das Heilwasser geleitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wur­de aus dem Kino bald ein Theater, dann die Bühne Tarka Színpad (Bunte Bühne), welche bis 1963 wirkte; das Hotel hingegen empfing noch bis 1970 seine Gäste. Das schöne Gebäude im Jugendstil begann nun rapide zu verfallen. Heute können nur noch blasse, beschädig­te Spuren jener herrlichen Kupferreliefs mit Badeszenen, der dekorativen Säulenkapitelle und Details entdeckt werden, die das Gebäude des Hungária Bades zu Beginn des Jahrhunderts verziert hatten. Was auch immer hier funktionieren wird - auch im besten Fall kann nur noch die Fassade zur Dohány utca hin gerettet werden. Hotel PANORÁMA, früher Hotel GOLF XII., Rege út 21 Ende der dreißiger Jahre entschloß sich auch die Bu- dapester Haupt- und Residenzstädtische Verkehrs AG am Széchenyi-Berg ein Hotel zu bauen. Sie erhoffte sich davon einen Aufschwung im Fremdenverkehr und gleichzeitig eine Zunahme des Zahnradbahn-Verkehrs. Zahlreiche Architekten meinten, daß das Hotelgebäu­de im Stil des Historizismus eher an ein mittelalterlich­es Jagdschloß erinnere, denn an ein modernes Hotel. Heute gehört es zu den wenigen Hotels auf dem Széche­nyi-Berg, die ihre ursprüngliche Funktion bis zum heu­tigen Tag bewahrt haben. 41

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