Gerle János: Die Jahrhundertwerde - Unser Budapest (Budapest, 1993)

tern geschaffen worden und haben schon einen leichten Anhauch der Kunst des Josef Hoffmann. Durch die Kőfaragó utca kommen wir auf den Gutenberg tér hinaus, uns gegenüber steht das karitative Vereinsmiets­haus der Drucker, entworfen von den Brüdern Vágó (1906). Wir gehen die Bérkocsis utca entlang, überqueren die körút und biegen links in die Víg utca ein. An der Ecke der Népszín­ház utca (Nr. 19) steht eines der letzten, fertig gebauten Häu­ser von Lajta (1911-1912). Es zeichnet sich unter all seinen Bauten durch bescheidenste Ornamentik und seine in Buda­pest einzigartige Expressivität, durch die Schwunghaftigkeit seiner Masse aus. Analogien zu ihm können wir nur aus der um etwa 25 Jahre späteren Zeit finden. Die Népszínház utca ist in ihrer ganzen Länge und beiderseitig beachtenswert (Nr. 17, Révész und Kollár; Nr. 31, Révész und Kollár, 1912; Nr. 32, Bauer und Guttmann, 1911; Nr. 35, Málnai und Haász, 1912; Nr. 37, Béla und Sándor Löffler, 1911). Darunter ist das Haus Nr. 22 das früheste (1906) und wegen des riesigen Mosaikbildes oben am Giebel sowie we­gen Lage und Ausgestaltung seines Treppenhauses vielleicht auch das interessanteste. Am Ende der Népszínház utca liegt der Friedhof von Kere­pes, der als nationales Pantheon von den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts an Ruhestätte herausragender Persönlich­keiten ist. Als zentral gelegener Friedhof galt er um die Jahr­hundertwende als Friedhof berühmter Persönlichkeiten und begüterter Familien, was seinen Reichtum an architektonisch Wertvollem schon damals begründet hat. Eine genauere Dar­WoHNHAÜS DER BÜRGERLICHEN BlERBRÄUEREI (Vili., Népszínház utca 22.) 44

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