Matits Ferenc: Protestantische Kirchen - Unser Budapest (Budapest, 2003)

mosaikverzierten Portikus an der Hauptfassade - bzw. den in Holz gebet­teten Orgelpfeifen des Kircheninneren — befindet sich ein Rosenfenster mit einem Durchmesser von 5 Metern. Rechts vom Haupteingang steht, sozusa­gen als Fortsetzung des Nebenschiffes, der 55 Meter hohe Turm, in welchem sich die Emporestufen befinden. In der Nähe des Chors und der Sakristei befinden sich noch weitere Stufen. Das Äußere der Kirche wird durch den Wechsel von Kalkstein- und Ziegeloberflächen interessant gestaltet. Im Gymnasium begann der Unterricht im September 1904, die feierliche Niederlegung des Schlußsteins am Kirchengebäude und die Einsegnung fan­den am 7. Oktober 1905 statt. Die Planung und Ausführung der Zentralheizung der Schule und der Kirche wurden vom Ingenieur Károly Knuth durchgeführt. Mit den äußerlichen Skulpturarbeiten des Gebäudes wurde Ignác Langer beauftragt, die Stein­metzarbeiten an Altar, Kanzel und Taufbecken führte die Firma J. Kauser und Co. aus. Die Orgel war Arbeit der Firma Angster, die Glocke lieferte die Firma Frigyes Seltenhoffer, den Turm hingegen József Sowinszky. Frigyes Glück un­terstützte den Bau der Kirche mit wiederholten Spenden. Sein Geschenk war die Marmorbalustrade, welche den Altar umgab, ebenso die aus Marmor geformte Treppenbalustrade der Kanzel, des Weiteren die einstige Gestalt des segnenden Jesus des Chors sowie dessen vier Glasfenster, welche die vier Evangelisten darstellten. Auf den im Krieg zerstörten Glasfenstern waren die Portraits der drei Enkel von Frigyes Glück zu sehen. Die evangelische Kirche im Stadtteil Kőbanya (Steinbruch) X. Bezirk, Kápolna utca 14 Im Jahr der Gründung von Budapest, 1873 schloss auch der Ort Kőbánya (Steinbruch) sich der Hauptstadt an. In den darauffolgenden Jahren wuchs, der hierher angesiedelten Fabriken und Betriebe wegen, die Bevölkerung sprunghaft an, was natürlich auch eine Zunahme der evangelischen Ge­meinde zufolge hatte. Seit 1879 wurden die evangelischen Gottesdienste in verschiedenen Schulen von Kőbánya abgehalten, bis zum Fertigbau der eige­nen Kirche wurde die Gemeinde dann in der 1900 errichteten Köbanyaer reformierten Kirche aufgenommen. 1908 erhielt die Pfarrgemeinde von der Hauptstadt ein Grundstück und begann mit der Sammlung zur Finanzierung des Kirchenbaus. Die geplante Verwendung der Spenden wurde durch den Ersten Weltkrieg und die damit eintretende Not, bzw. Entwertung des Gel­des vereitelt. In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre gelang es das früher 20

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