Szablyár Péter: Schritt für Schritt - Unser Budapest (Budapest, 2010)

Vargha in der Februarausgabe 2002 der Zeitschrift Élet éi Irodalom (Leben und Litera­tur), indem er aus dem Gedicht Le journal von Sándor Weöres zitierte. Vielen gefiel die Halle jedoch nicht. Bald beruhigten sich die Gemüter, das Publikum der Halle begann diese zu mögen und das Gebäude anzunehmen, welches schließlich ein Markt geblieben und kein Einkaufszentrum geworden war. Die generelle Lösung des Park­problems, die Fahrstühle und Rolltreppen zwischen den Geschoßen kannte das Pub­likum schon von den Plazas her und bald fanden die Kunden auch die Langosch- buden oder Weinausschänke. Der Approach des Entwerfers wird sofort verständlich, wenn wir in die Halle ein- treten, egal, ob wir mit der Untergrund oder dem Wagen ankommen. Inmitten der Halle empfangen uns die Tische mit Kleinbauern, welche an den alten Markt erinnern - wenn auch auf einem recht kleinen Gebiet. Kommen wir von oben, vom etwas fremd­artigen Dachparkplatz, können wir entweder im Fahrstuhl oder langsamer über die Treppenreihen hinabsteigen und uns an die riesigen Mengen von farbigem Obst und Gemüse gewöhnen. Die blau-gelben Stahlkonstruktion-Hallenelemente erinnern an die zur Jahrhundertwende gebauten hauptstädtischen Markthallen. Am alten „Lehel" gab es keine Treppen, da der beliebte Markt aus einem unüber­sehbaren Geflecht von ebenerdigen Buden, Baracken und Durchgängen bestand. Be­trachten wir die neue Halle, so können wir uns kaum vorstellen, dass wir jenen einst mochten, der Unterschied ist wie Himmel und Erde! Kann sein, dass die nun beliebten Treppen der Lehel Halle diese verbinden. Die Wendeltreppe mit dem größten Durschmesser in den „Budaer Walzwerken" Zur Zeit seines Baus verursachte das Hotel Budapest große Kontroversen, seither haben die Umgebung und die Stadt das Rundhotel (ironisch auch „Budaer Walzwerke" ge­nannt) akzeptiert. Das einzigartige Gebäude hatte György Szrogh 1964-65 entworfen und auch den Ybl-Preis dafür erhalten. Abgesehen von der Renovierung seiner äußeren Verkleidung, hat sich das Gebäude im vergangenen halben Jahrhundert kaum verändert. Die Innenarchitektur von József Király würde auch begründen, das Ge­bäude unter Denkmalschutz zu stellen. Seine Gestalt, Form und sein Geist weisen sozusagen darauf hin, dass sich in die­sem Gebäude irgendwelche geschweiften, schockierenden Treppen befinden müssen. Tritt man in die Halle des Hotels, welches in der Szilágyi Erzsébet fasor am Ort einer einstigen Gemüsegärtnerei gebaut wurde, so empfängt einen ein besonderer Anblick, 52

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