Szablyár Péter: Schritt für Schritt - Unser Budapest (Budapest, 2010)
Unter der Leitung von Attila Komjáthy erhielt das Gebäude im Laufe der Rekonstruktionsarbeiten neue Funktionen (vermietbare Büros) und nichts ging verloren, die besonderen Details (so auch die Treppenhäuser) wurden in ein neues Licht gesetzt. Das durch Jahrzehnte vernachlässigte Gebäude ist heute eines der Zierden der Hauptstadt. Endlose Stufenreihen - die Budapester Kais Das Fundament des zum Weltkulturerbe gehörenden Budapester Donauufers - der harmonischen Einheit der Donau, des sich an den Fluss schmiegenden Hügelkranzes und der ausgebauten Umgebung - ist jenes mehr als hundert Jahre alte Ingenieurs- Werk, das einfach Kai genannt wird, an manchen Abschnitten mit einem Namen (Gellért-Kai, Belgrád-Kai, Újpester-Kai, Műegyetem-Kai). Konstruktionsmäßig hat er zwei Ebenen, die nahe zum Wasser liegende ist der sogenannte untere Kai. Zur Zeit des Zusammenschlusses der Hauptstadt befanden sich die unausgebauten Uferteile der Donau, die die verschiedenen Stadtteile verbanden und gleichzeitig teilten, in recht vernachlässigtem Zustand. Der je nach Wasserstand breitere oder engere Uferstreifen wurde bestenfalls als Mülldeponie, zum Entsorgen des Mülls in den Fluss verwendet. Pál Vásárhelyi hatte noch vor den Zerstörungen des Hochwassers von 1838 auf die Überschwemmungsgefahr aufmerksam gemacht, seine Vorschläge zur Regulierung des Donau-Flussbetts wurden jedoch nicht beachtet. 1847 arbeiteten zwei Ingenieure einen Regulierungsplan aus (in welchem sie eine Strombettbreite von 200 Klaftern, d. h. 380 Metern vorschrieben), mit den Arbeiten begann man jedoch auch jetzt nicht. ln der Umgebung der 1849 übergebenen Kettenbrücke begann schließlich 1853, auf Initiative der Donaudampfschiffsfahrtgesellschaft, die Regulierung des Pester Ufers, damit das Ein- und Ausladen der Schiffe schneller und sicherer verlaufen konnte. Die ausgebaute Uferwand erreichte im Norden bald die Höhe der heutigen Zoltán utca, im Süden diejenige des Petőfi tér. Der Hauptstädtische Kommunalrat hatte 1897 die Art und Weise des Ausbaus der einzelnen Uferabschnitte genau bestimmt: „Der Kai muss gemäß der bei der unter Leitung des Herrn Landwirtschaftsminister abgehaltenen Sitzung angenommenen Pläne gebaut werden und zwar: Am Gellért-Kai ein stufenweiser Kai mit einer vertikalen Mauer, am oberen Kai von der Margaretenbrücke bis zur Viktoria-Mühle zur Donau hin mit normaler Steinbekleidung, in je 50 Meter Abstand je eine 5 Meter breite Treppe und mit senkrechter Mauer zum Ufer hin, während von der Viktoria-Mühle bis zur Dráva utca mit normal abgedachter Bekleidung, nach je 50 Metern je einer 5 Meter breiten Treppe". 37