N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Pest - Unser Budapest (Budapest, 2002)

noviert wurde außerdem das runde Holzgebäude im Vordergrund, das sogenannte Norwegerhaus. Die größten Veränderungen sind jedoch im Inneren des Felsens zu bemerken. Anstelle des einstigen Höhlenkinos entstand ein Konferenz- und Ausstellungsraum für 250 Personen, daneben ein Restaurant für 150 Personen mit Tiefseeatmosphäre. In den bisher ungenützten Räumen wurde auch ein Kammersaal für 30 Personen eingerichtet. Gleichzeitig mit der Renovierung der Tierhäuser und Ausläufe in der Umge­bung des Großen Felsens wird die von Károly Kós entworfene Milchhalle wie­dergebaut, in den großformatigen inneren Räumen wird ein Ausstellungs- und Unterrichtszentrum sowie ein Labyrinth entstehen, welches die Entwicklung des Lebens vorstellt. Die Katakomben des 21. Jahrhunderts - die Tiefgaragen In den mobilisierten Metropolen des 20. Jahrhunderts - vor allen in deren über­füllten Innenstädten - bemühen sich immer mehr Autos darum, sich unter der Erdoberfläche zu „verstecken”, in den 1990er Jahren prophezeiten die Fachleute einen Tiefgaragen- und Parkhäuser-Bauboom, dieser blieb jedoch aus - wahr­scheinlich der hochschnellenden Grundstückpreise und der daraus resultieren­den langen Umschlagszeit wegen. Die erneuerten Bauregeln verpflichteten die Bauherren bei der Errichtung neuer Hotels, Bürohäuser und Wohnhäuser schon dazu, unter den Gebäuden Garagen zu bauen, diese konnten jedoch meist nur von den in den Gebäuden wohnenden oder arbeitenden Autobesitzern in Anspruch genommen werden. Die zur Stoßzeit in der Hauptstadt anwesenden etwa 1 Million Autos (560 000 der Budapester Einwohner, 300 000 Pendler, 300 000 Touristen in der Hochsaison), überfüllen das Straßennetz, die Parkplätze ordnen dabei bloß die Verteilung der in die Stadt strömenden und mehrere Stunden hier verweilenden Autos um. Obwohl die Aufwendungskosten für Garagenbau pro Auto 4 Millionen Forint betragen, wurden in den vergangenen Jahren mehrere Tiefgaragen errichtet und werden auch gegenwärtig gebaut, ln der Umgebung der Tiefgaragen wächst der Verkehr konzentiert (hinein- und herausfahrende Autos), das Grundwasser hebt sich infolge der Bauten, die aus den Belüftungseinrichtungen sich entfer­nenden Gase verschmutzen die Luft. Deshalb müssen die Erbauer vorher Um- welteinwirkungs-Studien anfertigen lassen. Dem Bau der Tiefgaragen geht außerdem eine gründliche bodenmechanische Untersuchung voraus. Das unterirdische Parkhaus muß man sich wie eine unter die Erdoberfläche gesenkte „Schachtel" vorstellen, die mit ihrem isolierten

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