N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Pest - Unser Budapest (Budapest, 2002)

erklärt wurde. Der damals schon mit dem Diamantdiplom ausgezeichnete And­rás Dunay und der mit der technischen Aufsicht der Anlage beauftragte Direktor des Ungarischen Elektronik-Museums, Maschinenbauingenieur Árpád Király, stellten den Kabeltunnel in einem Fernsehprogramm vor. Streifzüge durch die geheimnisvollen unterirdischen Gänge des Parlaments Schwer vorstellbar, doch wahr: das riesige Gebäude des Parlaments, welches mit seinen Türmen und der beeindruckenden Kuppel das Stadtbild Budapests bes­timmt, wurde so geplant, daß es im wesentlichen auf der sich darunter bewe­genden Wasserschicht schwimmt. Vor hundert Jahren hatte man nämlich auf solches Gebiet gebaut, wo sich früher die Brunnen befanden, welche die Wasser­versorgung der Hauptstadt sicherten. Auf dem auserwählten Gebiet des einstigen Tömő tér mußten zuerst die Brunnen zugeschüttet und dann ein starkes Funda­ment errichtet werden, welches eine Bewegung des Gebäudes verhindern sollte. Der Gewinner der internationalen Ausschreibung im Jahre 1882, Imre Steindl, plazierte den neogotischen Palast deshalb auch auf überdimensionale Beton­platten. Während der Bauarbeiten von 1884 bis 1904 wurde unter das Gebäude mit einem Grundriß von 17 745 Quadratmetern, ein 2 Meter starkes Betonfunda­ment gebaut, welches unter der Kuppel mehr als 4,5 Meter vertieft wurde. Unter ■ Der Brunnen am Koautk tér, von wo die Luft „eingeatmet" wird

Next

/
Thumbnails
Contents