Szegő Dóra - Szegő György: Synagogen - Unser Budapest (Budapest, 2004)

■ Die Choral-Synagoge de& Lőrinc Zofiahl im Hohe des Orczy-Hamei Marktplatz (heute Erzsébet tér) - so daß die Budaer Märkte in den Hintergrund gedrängt wurden. Die jüdischen Händler ließen sich zuerst in der damals vorstadtartigen There­sienstadt nieder, außerhalb der Pester Stadtmauern. Die lokalen Juden waren denen gegenüber, die von weither zu den Märkten anreisten, im Vorteil. So konnte die bürgerliche Integration der Juden in die Pester Gesellschaft beginnen — ob­wohl sie bis 1840 in der Stadt keine Immobilien besitzen durften. Für ihre Ansiedlung in der Theresienstadt sprach auch die Tatsache, daß schon früher in der Gegend der als Rathaus benützten Käroly-Kaserne (Invaliden-Haus; ein barocker, vom Architekten Anton Erhard Martinelli gebauter Palast) Juden gewohnt hatten. Die Kantine des Gebäudes hatten schon vor dem Toleranzpatent, schon vom Ende der 1750er Jahre an, Óbudaer Juden gemietet — sie sicherten damals die Verköstigung der Kaserne. Sie eröffneten die erste koschere Metz­gerei, Gasthöfe und - nördlich vom heutigen Madách tér - einen jüdischen Markt. Die Verkäufer waren meist Getreide-, Vieh-, Geflügel-, Lederwaren- und Textil­händler. So entstand, an der Mündung der heutigen Király utca zum Madách tér das Judenviertel. Zu Beginn der 1780er Jahre gab es im Hause des Gastwirten und Gemeindevorstehers Marcus Sachsei das erste, damals noch illegale Bethaus. Dieses wurde jedoch von der Stadt gesperrt, nach dem Toleranzpatent wurde dann in der Heuserl-Meierei in der Király utca ein neues Bethaus gegründet. 23

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