Ferkai András: Wohnsiedlungen - Unser Budapest (Budapest, 2005)
■ Umgebautei Haut in der Zuglöer Poitbeamtemiedlung da nach dem neuen Vollstreckungsgesetz das Wohnungsgeld der Beamten (weshalb ist wohl diese Zuweisung in Vergessenheit geraten?) zwecks Hausbau belegt werden konnte, anderseits bedeutete die Eintragung im Grundbuch für die kreditgebenden Banken eine größere Garantie. So mußten die Erbauer nichts im Voraus zahlen, die Zahlungsverpflichtungen begannen erst mit dem Einzug ins neue Haus. Ursprünglich wollte man in der Zuglöer Postbeamtensiedlung ioo einstöckige Doppelhäuser bauen, die Mitglieder bestanden jedoch darauf, freistehende, villenartige Gebäude zu errichten. Deshalb wurden nur Familienhäuser gebaut: zwischen 1910—ii zweiunddreißig, im nächsten Jahr dann zehn Gebäude. Den Ansprüchen der Beamten gemäß waren es Vollkomfort-Wohnungen mit 3-4 Zimmern, welche auf eine Veranda oder Diele führten, mit Badezimmer, Keller und im Souterrain der größeren Häuser mit einer Hausmeisterwohnung. Der Großteil der Gebäude wurde nach einem Standartplan gebaut, jedoch sogar die Häuser mit gleichem Grundriß sind nicht unbedigt gleichförmig: die Form des Daches oder der Giebelmauer ist verschieden, abwechslungsreich waren auch die heute leider meist nicht mehr erhaltenen Details und Dekorationselemente. Hie und da gibt es auch ein größeres und reicher verziertes Familienhaus (Gervay utca Nr. 14, oder 22 und 29). Trotz des Formenreichtums ist der architektonische Charakter der Wohnsiedlung einheitlich und entschlossen. Dieses ist einesteils den sich wiederholenden Elementen (Dachtraufenkonsolen aus Holz, Dachfenster, Gewölbebogen aus Rohziegeln, akzentuierte Schornsteine), andernteils dem persönlichen Stil des Archi'7