Ferkai András: Wohnsiedlungen - Unser Budapest (Budapest, 2005)

es von der Kolonie getrennt und an eine amerikanische Religionsgemeinschaft verkauft, die das Gebäude als Schule und Versammlungsort benützt. Die Wohn­siedlung konnte vor Kurzem in einem ungarischen Film wiedergesehen werden: der Film Cha-cha-cha, welcher die Welt der sechziger Jahre auf ironisch-nostal­gische Art heraufbeschwört, wählte sie als Kulisse. „Die" Beamtensiedlung Die Bevölkerung Budapests war zwischen der Stadtvereinigung (1873) und dem Ersten Weltkrieg um das Dreifache gestiegen, womit der Wohnungsbau kaum Schritt halten konnte, ln dieser Zeit wurden meist mehrstöckige Mietshäuser gebaut und zwar als private Geschäftsinvestition. Das Mietshaus war jedoch keine Wohnungsform, die den Ansprüchen und finanziellen Möglichkeiten jeder ge­sellschaftlichen Schicht entsprach. Die Wohnungsnot war groß, die Mieten im Verhältnis zu den Einkommen zu hoch und die Mieter waren dem Hausherrn ganz ausgeliefert. „Von Jahr zu Jahr zahlen wir die Miete, und von Jahr zu Jahnind wir hür diejenigen Beiiaaen, die um womöglich am umeren gewohnten Wohnungen hinamwerfen; wir wandern von Ham zu Ham, von Straße zu Straße, und ein Leben lang gehört um kein einziger Stein umerer Unterkunft. Anden würden wir da,5 Ham betrachten, in welchem wir wohnen, wenn ei um gehören würde, wenn wir wüßten, daß man um von hier, einei anderen Mieten wegen, nicht hinamwerfen würde; wenn kein mürriicher Hammeiiter umerKind am dem Hof verjagen würde; wenn wirein-zwei Bäume hätten, in ■ Charakteriätiichei Straßenbild der Beamtemiedlung (am dem Buch von Mézei Gaál) 10

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