Faurest, Kristin: Zehn Budapester Plätze - Unser Budapest (Budapest, 2010)

erhalten. Das Lokal wurde bekannt durch seine karierten Tischtücher und das Sodawasser mit Himbeersaftgeschmack. Die Garküche hat ihre alte eigene Routine für ihre Gäste: Die Bedienung empfielt Speisen oder nimmt passiv Bestellungen entgegen; am Ende erhebt sich der Gast, geht zur Kasse, sagt was er konsumiert hat und bezahlt beim Besitzer. An der Wand der Garküche hängt eine Gedenk­tafel an Attila Gérecz, Dichter und Freiheitskämpfer. Er war bekannt für seine sportliche Tüchtigkeit und auch für seine kühne Dichtung — 1954 floh er aus dem Väcer Gefängnis und schwamm durch die überflutete Donau bis nach Budapest. Er wurde von den Sowjets am 7. November während der Straßenkämpfe der 1956er Revolution erschossen und liegt am schönen Kerepeser Friedhof in Buda­pest begraben. Das Haus, in welchem sich die Kádár Garküche befindet, ist das letzte in einer Reihe historizistischer Gebäude im Teil der benachbarten Klauzál utca zur Wesselényi utca hin. Wenn wir schon über Hauser sprechen — nachdem wir den Klauzál tér verlassen und durch die Gegend spazieren, sollten wir in offenste­hende Höfe hineingehen und uns darin umsehen. Es lohnt sich auch, in den großen offenen Hof des Blocks gleich neben dem Platz hineinzusehen. Der Block wird begrenzt durch den Platz selbst, die Dob utca, Kazinczy utca, Nagydiófa utca und Wesselényi utca. Hier kann das Resultat ■ So ein Leben wäre ichön: mit einem Picknick-Platz in der Nähe! 36

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