Faurest, Kristin: Zehn Budapester Plätze - Unser Budapest (Budapest, 2010)
■ Klauzál tér, 1965 Zwei weibliche Gestalten zierten die Fassade, das Eingangstor war aus Gusseisen und Holz, mit ebenfalls zwei Frauenfiguren darüber. Der Platz wurde nach der großen Überschwemmung im Jahre 1838 angelegt. Sein erster bekannter Name war Stephans Platz, seit 1847 dann István tér. 1907 erhielt er den Name Gábor Klauzál, nach dem bekannten Staatsmann und Mitglied des Ungarischen Parlaments, der als einer der talentiertesten Mitglieder der Reformopposition galt. Der Platz hat keinen besonders vornehmen Anfang. Antal Váradi schrieb in den „Erinnerungen am alte Peith" (A régi Pest emlékei): „Inmitten der heutigen Elisabethstadt befindet sich ein gottverlassenes, schmutziges Nest, der István tér. Es war ein Platz, im Sinne, dass er nicht bebaut war, jedoch in wahrste Sinne des Wortes eine Müllhalde. Und auf diesen Platz erträumte sich der aus der Provinz stammende Theaterdirektor Gyula Miklósy sein Theater, das dritte ungarische Theater, welches sich in der Stadt erhob." Es gab wirklich ein Theater hier, eines, für welches sein Besitzer große Pläne hatte. Gyula Miklósy, der aus der Provinz stammte, leitete das kurzlebige Theater von 1872-74. Er erwarb das holz- und eisenumrahmte Kindertheater im Park und schuf das István tér Theater. Er sammelte Schauspieler um sich, die entweder vom Provinztheater oder dem Nationaltheater genug hatten; die Kompanie ver33