Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)

Stadt befanden, gelangten die Gas- und Elektrizitätswerke Anfang des 20. Jahrhun­derts, zur Zeit der Munizipialisierung unter dem Bürgermeisters István Bárczy durch Ablösung in den Besitz der Hauptstadt. In der öffentlichen Beleuchtung begann ein Wettbewerb der Lieferer, die Entwicklung der Wasserwerke und der Kanali­sation machte große Fortschritte. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde auf Kriegswirtschaft umgestellt, 1942 zentralisierte man die Leitung der Unternehmen, im Sommer 1945 hörte die einheitliche Führung der Elektrizitäts-, Gas- und Wasser­werke auf. Das XXVI. Gesetz des Jahres 1949 bestimmte das neue Gebiet Budapests. In der aufs Dreifache angewachsenen Hauptstadt begann nun zwischen den Unternehmen ein wahrer Kampf zur Harmonisierung der technischen Leistungen und der Befriedigung der Verbraucheransprüche der sich auf verschiedenen Entwicklungsstufen befin­denden angeschlossenen Orte. Nicht immer konnten sie die Aufgaben bewältigen, es gab jedoch auch Erfolgsergebnisse, wie die Modernisierung der öffentlichen Beleuchtung, die Umstellung auf Erdgas, der Anschluss an das Verteilernetz der internationalen Energiequellen. Die öffentlichen Werke funktionierten zwischen 1950—90 als vom Stadtrat geführte staatliche Unternehmen, mit der Privatisierung begann dann wieder eine neue Ära. Von den Leuchtgaswerken bis zur Erdgasleitung Es war wohl einst eine schwierige Sache, auf dunklen, unbeleuchteten Straßen zu verkehren, wo Räuber in Toreingängen auf ihre Opfer warteten, knöchelbrechende Löcher den Weg erschwerten und aus den Fenstern plötzlich Abwasser oder stin­kender Abfall auf den ahnungslosen Passanten geschüttet wurden. Diese alltägli­chen Gefahren brachten dann im Mittelalter den Gedanken der öffentlichen Be­leuchtung auf. Allen Wissens nach war Paris die erste Großstadt, in der 1558 zum Schutz der nach Dunkelheit Verkehrenden die Straßen regelmäßig, unabhängig von den Gebäuden, beleuchtet wurden. In den meisten Städten gab es jedoch nur in den Toreingängen wohlhabender Häuser blinkende Öllämpchen, wem es der Geldbeutel erlaubte, mietete sich auch einen Lampenträger. In Pest und Buda bereiteten den Stadtbewohnern bis zum Ende des 17. Jahrhun­derts eher die Türken Kopfzerbrechen, nicht die dunklen Straßen. In den aus den Ruinen wiederbelebten Städten verlangte man jedoch - zur Vorbeugung gegen Unfälle und Verbrechen — von 1715 an das Mieten eines Fackelträgers, wenn man 7

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